Herbert Hunger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hunger, Herbert
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., o. Prof., Dr. h.c. mult.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  31314
GNDGemeindsame Normdatei 119223651
Wikidata Q94733
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. Dezember 1914
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 9. Juli 2000
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Byzantinist, Bibliothekar
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung  19. Juli 2000
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33 E, Reihe 3, Nummer 6

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident der Akademie der Wissenschaften (1973 bis 1982)

  • Kardinal-Innitzer-Preis (Verleihung: 1974, Übernahme: 7. Dezember 1974)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1979, Übernahme: 20. März 1979)
  • Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (Verleihung: 2. Mai 1979, Übernahme: 22. Oktober 1979)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 1981)
  • Ludwig-Boltzmann-Preis (Verleihung: 1983, Übernahme: 14. Dezember 1983)
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland (Verleihung: Jänner 1986)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 8. November 1979)


Hunger Herbert, * 9. Dezember 1914 Wien, † 9. Juli 2000 Wien, Byzantinist, Gattin (1941) Ruth Friedrich, Sohn des Juristen Dr. Hermann Hunger und dessen Gattin Johanna, geborene Kölbl.

Nach Besuch des Gymnasiums in der Fichtnergasse (13; 1924-1932) studierte er an der Universität Wien klassische Philologie und Germanistik (Dr. phil. 1936). Nach Kriegsdienst und russischer Gefangenschaft (1939-1947) trat er in die Österreichische Nationalbibliothek ein (Bibliothekarsprüfung 1949), habilitierte sich an der Universität Wien (1954, ao. Prof. 1958) und wurde 1956-1962 Direktor der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. 1962 wurde aufgrund seiner Bemühungen ein Universitätsinstitut für Byzantinistik begründet; mit der Schaffung einer Lehrkanzel schlug "die Geburtsstunde der modernen wissenschaftlichen Byzantinistik in Österreich". Hunger leitete das Institut bis 1985 als ordentlicher Professor der Universität Wien (1970/1971 war er Dekan). Er baute das Institut und die Studienrichtung Byzantinistik auf und verhalf der durch seine Tätigkeit begründeten "Wiener Schule der Byzantinistik" zu Weltruf.

Ab 1964 war er durch die Übernahme hoher Funktionen mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eng verbunden (1964-1970 als Generalsekretär, 1970-1973 als Vizepräsident und vom 22. Mai 1973 bis zum 30. September 1982 [Wiederwahlen 1976 und 1979] als Präsident; sein Nachfolger war Erwin Plöckinger). 1976-1986 war Hunger außerdem Präsident der "Association Internationale des Etudes Byzantines".

Sein wissenschaftliches Lebenswerk sah er in der erstmaligen wissenschaftlichen Erfassung der rund 1100 griechischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, mit der er 1949 begann und die er mit der Veröffentlichung eines sechsbändigen Katalogs (1961-1995) abschließen konnte. Er veröffentlichte auch zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen und Werke (darunter "Lexikon der griechischen und römischen Mythologie", 1953; "Byzantinische Geisteswelt", 1958; "Antikes und mittelalterliches Buch- und Schriftwesen", 1961; "Reich der neuen Mitte. Der christliche Geist der byzantinischen Kultur", 1965; "Byzantinische Grundlagenforschung", 1973; "Das byzantinische Herrscherbild", 1975; "Das Denken als Leitseil der Sprache", 1999).

Kardinal-Innitzer-Preis (1974), Großes Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (1979), Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1979), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (1981), Ludwig-Boltzmann-Preis (1983), Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland (1986), Dr. h. c. (Athen, Chicago, Thessaloniki), Ehrenmitglied verschiedener europäischer Akademien.

Literatur

  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1999/2000, S. 457 ff. (Nachruf)
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • Wiener Schriften 48 (1980), S. 148 ff. (Laudatio von Erich Zöllner bei der Verleihung des Preises der Stadt Wien)
  • Die Presse, 26.07.1984, 09.12.1984 und 15.07.2000
  • Salzburger Nachrichten, 09.12.1994.
  • Österreichische Byzantinische Gesellschaft [Hgin.]: Bibliographie Herbert Hunger. 2001