Herbert Tichy

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Tichy, Herbert
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24466
GNDGemeindsame Normdatei 118622528
Wikidata Q79168
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Juni 1912
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 26. September 1987
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Geograph, Geologe, Bergsteiger, Forschungsreisender, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung  8. Oktober 1987
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Kaltenleutgeben
Grabstelle
  • 16., Montleartstraße 37 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1. Dezember 1971)
  • Österreichischer Staatspreis für Jugendliteratur (Verleihung: 1966)
  • Donauland-Preis (Kategorie:Sachbuch) (Übernahme: 8. November 1977)
  • Dr.Karl Renner-Preis (Verleihung: 1954)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1954)
  • Sportehrenzeichen der Stadt Wien (Verleihung: 1956)
  • Wiener Ehrenmedaille in Silber (Verleihung: 22. Mai 1978, Übernahme: 19. Dezember 1978)

Tichy Herbert * 1. Juni 1912 Wien, † 26. September 1987 Wien 16, Montleartstraße 37 (Wilhelminenspital), Geologe, Bergsteiger, Forschungsreisender, Schriftsteller. Als Student unternahm er 1933 gemeinsam mit Max Reisch eine spektakuläre Motorradfahrt, die ihn nach Indien führte. Er durchquerte Afghanistan, verschaffte sich in der Verkleidung eines indischen Pilgers Zutritt ins verbotene Tibet und schrieb in Indien seine geologische Dissertation (Dr. phil. 1937). Nachdem er 1941-1948 abgeschieden in China gelebt hatte, kehrte er nach Wien zurück, nahm aber bald seine Reise- und Forschungstätigkeit wieder auf. 1953 durchquerte er als erster westlicher Reisender Westnepal, 1954 gelang ihm die Erstbesteigung des Cho Oyu (wodurch er weltweit bekannt wurde), 1963 durchquerte er Afrika von Kapstadt bis Nairobi, 1976 fuhr er mit dem Auto nach Pakistan. Seine Reiseabenteuer veröffentlichte er in vielgelesenen Büchern (auch Jugendbüchern; 1962 Jugendbuchpreis der Stadt Wien für „Unterwegs"; 1966 Staatspreis für „Der weiße Sahib"). Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören „Zum heiligsten Berg der Welt" (1937), „China ohne Mauer" (1948), „Cho Oyu - Gnade der Götter" (1955; Erstbesteigung des Cho Oyu, mit 8.153 m der achthöchste Berg der Welt, mit dem Sherpa Pasang Dawa Lama und S. Jöchler), „Auf fernen Gipfeln - ein Abenteuer auf dem Dach der Welt" (1976) und „See an der Sonne" (1980).

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Herbert Tichy ab 1932 Mitglied der NSDAP. Der überzeugte Regimeanhänger Tichy publizierte (vor allem im Zuge seiner Forschungsaufenthalte im Ausland) für NS-Printmedien, arbeitete für die Reichspressekammer und hielt Vorträge bei nationalsozialistischen Veranstaltungen.

Tichyweg

Literatur

  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10, 1963
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 293
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 125–127
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013