Hermann Dostal
Hermann Dostal, * 6. April 1874, Strelitz, Bezirk Littau, Mähren (Strelitz, Tschechische Republik), † 20. Dezember 1930 Wien 1, Rudolfsplatz, Sicherheitswachstube (zuletzt wohnhaft 9, Berggasse 18; Zentralfriedhof, Grab 79), Militärkapellmeister, Operettenkomponist, Sohn eines Militärmusikers. Besuchte das Prager Konservatorium und war danach bei verschiedene Infanterie-Regimentern im Einsatz (Infanterie-Regiment 93 Olmütz, Infanterie-Regiment 4 Wien [Abschluß der Ausbildung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde], nach Lehárs Dienstquittierung [1902] dessen Nachfolger beim Infanterie-Regiment 26, ab 1911 Infanterie-Regiment 67 und ab 1918 Infanterie-Regiment 99 [letzte Wachablösung der Monarchie in der Hofburg]). Von ihm stammt (neben anderen Märschen) der bekannte "Fliegermarsch" (aus der Operette "Der fliegende Rittmeister") [Erstaufführung 5. Oktober 1912 Apollotheater]), der zum Standardrepertoire jeder Blasmusikkapelle gehört. Dostal komponierte auch die musikalische Burleske "Eine göttliche Nacht" (Erstaufführung 1. März 1910 im Etablissement "Die Hölle"). 1918-1930 war er Leiter einer eigenen Kapelle. Dostalgasse.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.28511/1930: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Dostal Hermann
- Meldezettel von Hermann Dostal (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Eugen Brixel / Gunther Martin / Gottfried Pils: Das ist Österreichs Militärmusik. Von der "Türkischen Musik" zu den Philharmonikern in Uniform. Graz / Wien [u.a.]: Styria 1982
- Anton Bauer: Opern und Operetten in Wien. Verzeichnis ihrer Erstaufführungen in der Zeit von 1629 bis zur Gegenwart. Graz [u.a.]: Böhlaus Nachfolger 1955, Register
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993 (Teilnachlaß)
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 145