Hermann Vetters (Archäologe)
Hermann Vetters, * 1. Juli 1915 Wien, † 24. Mai 1993 Baden bei Wien, Archäologe, Sohn des Geologen Hermann Vetters.
Biographie
Hermann Vetters wurde am 1. Juli 1915 in Wien geboren. Schon während seines Studiums arbeitete er an Grabungen am Ulrichsberg und in Bulgarien mit. 1939 promovierte er an der Universität Wien bei Rudolf Egger über die Provinz Dacia Ripensis, erhielt eine Anstellung am Archäologischen Institut und war vor allem in Carnuntum eingesetzt.
Nach Mitteilung der Magistratsabteilung 8 – Wiener Stadt- und Landesarchiv, MA 8 – B-AA- 724623/2013, war Hermann Vetters seit 1934 Mitglied der SA und ab 21. Jänner 1941 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 6.294.086). Nach Militärdienst, Kriegsgefangenschaft und Freistellung arbeitete Vetters ab 1946 wieder am Archäologischen Institut. 1948 wurde er als "minderbelastet" eingestuft.
Ab 1960 nahm er an Ausgrabungen in Ephesos teil, wo ihn vor allem die Freilegung und die Erforschung der sogenannten Hanghäuser, zweier Wohnhauskomplexe am Südhang des Stadtberges Bülbüldağ, faszinierten. Die Hanghäuser bestimmten von da an sein berufliches Leben.
1965 habilitierte er sich für Altertumswissenschaft und Alte Geschichte an der Universität Wien, 1969 übernahm er das neugeschaffene Ordinariat mit besonderer Berücksichtigung der Feldarchäologie und Altertumskunde. Im selben Jahr wurde er auch Direktor des Österreichischen Archäologischen Instituts und Grabungsleiter in Ephesos.
Von 1982 bis 1991 war Vetters Vizepräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Vetters emeritierte 1985 als Universitätsprofessor, blieb aber bis zu seinem Tod Leiter der Kommission für Praktische Archäologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Am 24. Mai 1993 verstarb Vetters in Baden bei Wien und wurde am 11. Juni 1993 auf dem Friedhof Ottakring begraben. Sein Nachlass befindet sich im Zentrum Archäologie und Altertumswissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Literatur
- Verena Gassner: Zur Geschichte des Instituts für klassische Archäologie der Universität Wien. In: Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie 17 (2000) XII. URL: http://homepage.univie.ac.at/elisabeth.trinkl/forum/forum1200/17ika.htm [Stand: 28.05.2015]
- Auskunft der Magistratsabteilung 8 – Wiener Stadt- und Landesarchiv,
MA 8 – B-AA-724623/2013 vom 4. Oktober 2013
==Weblinks==