48° 12' 48.43" N, 16° 17' 43.40" E zur Karte im Wien Kulturgut
Ottakringer Friedhof (16., Gallitzinstraße 5).
Aus dem alten Pfarrfriedhof bei der ehemaligen Lambertkirche ging der Ottakringer Friedhof hervor, der ab 1835 mehrfach erweitert und des Öfteren für die Beerdigung von Ortsfremden gesperrt wurde (beziehungsweise mussten in solchen Fällen erhöhte Gebühren entrichtet werden). Zudem waren laufende Investitionen in die Infrastruktur notwendig. 1863 erfolgte der Antrag auf ein Leichenhaus mit einer Wohnung für den Totengräber, 1879 bewilligte die Gemeinde die Einfriedung des bisher offenen Friedhofareals. 1885 erfolgte der Bau der Einsegnungskapelle. 1903 beschloss der Gemeinderat den Ankauf von Grundstücken für den Bau eines Verwaltungsgebäudes, einer Einsegnungshalle und einer Leichenkammer. Die Toranlage des heutigen Hauptportals stammt aus dem Jahr 1935. Die Aufbahrungshalle 2 wurde von 1969 bis 1985 durch den Architekten Erich Boltenstern umgebaut und für die Benutzung bei Erdbestattungen und Kremationsfeiern adaptiert. Gleichzeitig wurde der Zeremonienraum der Aufbahrungshalle 1 umgestaltet, das Altarkreuz schuf der Maler Hermann Bauch.
Auf dem Ottakringer Friedhof befinden sich die Grabmäler der Ottakringer Arbeiter Franz Schuhmeier (Bestattung 16. Februar 1913) und Albert Sever. An der Bestattung von Schuhmeier nahmen bis zu einer halben Million Trauergäste teil. Auf dem Friedhof fanden zudem auch die Gräber vieler Opfer der Februarkämpfe 1934 ihre letzte Ruhestätte. Der Friedhof ist geprägt von langen Alleen mit dunklen hohen Stelen der reichen Gewerbetreibenden aus Alt-Ottakring.
Siehe auch: Ottakringer Friedhöfe, Ottakringer Pfarrfriedhof, Friedhöfe.
Liste der auf dem Ottakringer Friedhof bestatteten Personen
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 125 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.
Bild | Personenname | Beruf | Geburtsdatum | Sterbedatum | Grabstelle |
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Paul Badura-Skoda | Pianist | 6 Oktober 1927 | 25 September 2019 | Gruppe 9, Reihe 4, Nummer 10 | |
Ferdinand Baldia | Architekt Stadtbaumeister | 23 August 1860 | 8 Dezember 1936 | ||
Leo de Ball | Astronom | 23 November 1853 | 12 Dezember 1916 | Gruppe 15, Reihe 13, Nummer 1 | |
Anton Bina | Journalist | 4 November 1947 | 8 April 2007 | Gruppe 6, Reihe 25, Nummer 9 | |
Ferdinand Blat | 17 Oktober 1888 | 12 Dezember 1934 | Gruppe 4, Nummer 523 | ||
Josef Bohmann | Kommunalpolitiker | 10 Juni 1906 | 11 Dezember 1968 | Gruppe 6, Reihe 7, Nr. 14 | |
Carl Bohuslawek | 4 März 1836 | 6 Oktober 1886 | Gruppe NK, Reihe 1, Nummer 1 | ||
Otto Brötzenberger | Eisendrehergehilfe | 17 Januar 1891 | 17 September 1911 | Gruppe 13, Reihe 1, Nummer 1 | |
Christine Busta | Schriftstellerin | 23 April 1915 | 3 Dezember 1987 | Gruppe 3A, Reihe 4, Nummer 39 | |
Theodor Charlemont | Bildhauer | 1 Januar 1859 | 13 Oktober 1938 | ||
… weitere Ergebnisse |
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 1601 - Ottakring, Totenprotokoll
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 1602 - Ottakring, Friedhof
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 213a, A2/1 - Lagepläne Friedhöfe: 34 - Friedhof Ottakring | 1950-1952
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 115993 - 16., Gallitzinstraße 5: Ottakringer Friedhof | 1906
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 115994 - 16., Gallitzinstraße 5: Ottakringer Friedhof | 1906
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne aus dem Bestand M.Abt. 213a, P1 - Wiener Friedhöfe: 12017 - 16., Friedhof Ottakring
Literatur
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 200 ff.
Weblinks
- Bezirksvorstehung Ottakring
- Friedhöfe Wien: Ottakringer Friedhof [Stand: 27.09.2023]