Bestattung Wien

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1907
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Leopold Rauscher, Philipp Frankowski, Franz Knispel, Arno Molinari, Karl Pröbsting, Christian Fertinger, Jürgen Sild
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10297
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Friedhöfe, Bestattungsmuseum, Wiener Stadtwerke, Friedhöfe Wien, Magistratsabteilung 43 - Städtische Friedhöfe (1922-2007)
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Letzte Änderung am 26.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 11., Simmeringer Hauptstraße 339

Frühere Adressierung
  • Gemeinde Wien - Städtische Leichenbestattung (1907, bis: 1946)
  • Gemeinde Wien - Städtische Bestattung (1946, bis: 2000)
  • Bestattung Wien GmbH (2000)

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48° 9' 19.06" N, 16° 26' 30.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Bestattung Wien GmbH (11., Simmeringer Hauptstraße 339).

Inhalt:
  1. Geschichte
    1. Die Anfänge
    2. Gemeinde Wien - Städtische Leichenbestattung
    3. Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
    4. Zweiter Weltkrieg
    5. Die Nachkriegszeit
    6. 1960-1990
    7. Bestattung Wien
  2. Direktoren
  3. Siehe auch
  4. Quellen
  5. Literatur
  6. Weblinks

Geschichte

Die Anfänge

Nachdem der Trauerwarenhändler Franz Josef Grüll als Repräsentant der „Entreprise des pompes funebres" am 16. Juni 1867 die Bewilligung zur Gründung eines Bestattungswesens erhalten hatte, wurde die Bestattung Concordia gegründet. Aufgrund des zum Teil handgreiflich ausgetragenen Wettbewerbs unter den privaten Bestattungsunternehmen, konzessionierte die Stadt Wien das Bestattungsgewerbe und erwarb Ende März 1907 die beiden größten Wiener Bestattungsunternehmen „Erste Wiener Leichenbestattungs-Anstalt Entreprise des pompes funebres" und „Concordia".

Gemeinde Wien - Städtische Leichenbestattung

Am 1. Juli 1907 nahm die Firma „Gemeinde Wien - Städtische Leichenbestattung" den Betrieb auf (4., Goldeggasse 19). In 21 Filialen wurden Todesfälle aufgenommen, das Agenten- und Provisionsunwesen wurde abgeschafft; mit den mehr als 80 Privatunternehmen wurden Verträge, die die Zusammenarbeit regelten, abgeschlossen.

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

1918 übernahmen die Straßenbahnen aufgrund des Pferdemangels den Leichentransport. Am 1. Jänner 1919 (damals unter dem Druck der Nachkriegssituation) wurde die Produktion von Holz- und Metallsärgen in einer dem Unternehmen angegliederten Sargfabrik aufgenommen. Als die Aufbahrungsräume der Friedhöfe mit „permanenten Aufbahrungseinrichtungen" ausgestattet wurden, ging die Zahl der Wohnhausaufbahrungen immer mehr zurück (1930 nur noch 1,6 Prozent der Sterbefälle; seit 1945 werden Verstorbene im allgemeinen [Ausnahmen offizielle Aufbahrungen, etwa im Parlament, auf der Bühne des Burgtheaters] nur mehr in den Zeremonienräumen der Friedhöfe aufgebahrt). Zwischen 1919 und 1923 kam es zudem zur Verdichtung der Anmeldestellen, sodass 1923-1928 bereits 35 Filialen, 71 Anmeldestellen und 28 Kraftfahrzeuge zur Verfügung standen.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs mussten durch fehlendes Personal Abläufe rationalisiert werden, so mussten Träger auch die Fahrzeuge lenken und es wurde ein Aufbahrungsverbot von Leichen in Wohnhäusern ausgesprochen, wenn geeignete und saubere Aufbahrungsräume auf den Friedhöfen vorhanden waren. Eine dritte „Leichentram“ der Wiener Straßenbahn sowie 37 Kraftfahrzeuge ermöglichten den Transport von 15.000 Leichen auf den Wiener Zentralfriedhof. Durch einen Bombenangriff wurden die Sargfabrik in 10, Absberggasse sowie alle fahrtauglichen Fahrzeuge zerstört. Ebenso wurden viele Friedhofshallen und Aufbahrungshallen beschädigt. Aufgrund des Arbeitskräftemangels blieben tausende Leichen unbeerdigt.

Die Nachkriegszeit

1945 waren noch 24 Privatbestatter tätig, die in den folgenden Jahren ihre Konzessionen gegen Leibrenten zugunsten der Städtischen Bestattung zurücklegten. Mit der Übernahme der letzten Betriebe konnte 1951 die Kommunalisierung des Bestattungsgewerbes in Wien abgeschlossen werden. Im September 1946 erfolgte die Umbenennung in „Gemeinde Wien - Städtische Bestattung", am 1. Jänner 1953 wurde die Städtische Bestattung als viertes Teilunternehmen in die Wiener Stadtwerke eingegliedert. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Fahrzeuge des Totentransports sowie die Uniformen der neuen Zeit angepasst, das Filialnetz auf die zehn Standesamtsbezirke eingeschränkt, der Sargerzeugungsbetrieb auf einen neuen Standort verlegt und in enger Fühlungnahme mit kirchlichen Stellen ein neues Trauerzeremoniell eingeführt, das die Grundlage für eine großzügige Umgestaltung der Zeremonienräume in den Friedhöfen war. Zudem wurde für ganz Wien ein einheitlicher und günstigerer Bestattungstarif eingeführt und ein Bahrwagen in Betrieb genommen.

1960-1990

Zwischen 1960 und 1970 entstanden neue Aufbahrungsräume und es wurden Stirnwandaltäre auf den Friedhöfen errichtet. Mitte der 1960er Jahre wurde ein Fabrikgebäude in 23., Breitenfurter Straße angekauft, um eine neue Sargfabrik zu errichten. Diese konnte 1968 in Betrieb genommen werden.

Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der Städtischen Bestattung wurde am 14. Juni 1967 ein Bestattungsmuseum in der damaligen Zentrale in 4. Goldeggasse errichtet. Zugleich wurde im Mai 1968 wurde das Krematorium in Simmering wieder in Betrieb genommen.

Mit 1. Jänner 1971 traten sowohl das neue Wiener Leichen- und Bestattungsgesetz also auch die neue Friedhofsordnung in Kraft. Zudem wurden neue Aufbahrungshallen erbaut sowie bestehende umgebaut.

Anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Städtische Sargerzeugung" und „25 Jahre Sargerzeugungsbetrieb Breitenfurter Straße" wurde der Bestattung Wien am 18. März 1994 das österreichischen Staatswappens verliehen.

Bestattung Wien

2000 erfolgte die Ausgliederung der Bestattung Wien-Wiener Stadtwerke und die Umgründung in die Bestattung Wien GmbH als Tochter der Wiener Stadtwerke Holding AG. Die Sargerzeugungsbetrieb wurde unter dem Namen Sargerzeugung Atzgersdorf GmbH eine 100-%-Tochter der Bestattung Wien.

Mit 1. Jänner 2008 wurde die Magistratsabteilung 43 - Städtische Friedhöfe ausgegliedert und Teil der Wiener Stadtwerke, organisiert als Friedhöfe Wien GmbH und Krematorium Wien GmbH. 2010 wurde der Wiener Stadtwerke-Unternehmensbereich Bestattung und Friedhöfe neu organisiert. Unter dem Dach der B&F Wien - Bestattung und Friedhöfe GmbH sind mehrere Tochterunternehmen, darunter die Bestattung Wien GmbH, angesiedelt. Die B&F Wien übernimmt strategische Aufgaben und ist Dienstleister für die Töchter, diese konzentrieren sich auf den operativen Bereich.

Neuer Standort

Mit 13. Februar 2012 übersiedelten Teile der Bestattung Wien GmbH nach 11., Simmeringer Hauptstraße 339 (gegenüber Tor 2 des Zentralfriedhofs). Der Neubau ist auch Standort der Friedhöfe Wien GmbH. Im Erdgeschoß des Gebäudes befindet sich das Kundenservicezentrum nach dem „One-Stop-Shop“ Prinzip, wo Bestattung wie auch Friedhöfe ihre Dienstleistungen anbieten. Am 19. Februar 2013 erfolgte der Spatenstich für das neue gemeinsame Betriebsgebäude des Betriebsdienstes der Bestattung Wien und der Sarglogistik Wien. Im Zuge der Umgestaltung erhielten die Fahrzeuge der Bestattung Wien ein neues Design.

Nachdem das alte Bestattungsmuseum in 4., Goldeggasse 19 seinen Betrieb eingestellt hatte, eröffnete das Bestattungsmuseum im Herbst 2014 unter der Aufbahrungshalle 2 auf dem Zentralfriedhof.

Seit 2020/2021 sind erstmals weibliche Arrangeurinnen bei der Bestattung Wien ist im Dienst. In diesem Jahren ging zudem ein neuer Bestattungsplaner der Bestattung Wien online und es wurden neue Filialen eröffnet.

Direktoren

  • Dr. Leopold Rauscher (1907-1920)
  • Dipl.-Ing. Eduard Lasch (1920-1934)
  • Dipl.-Ing. Rudolf Raschendorfer (1934-1945)
  • Philipp Frankowski (1945-1948)
  • Dipl.-Ing. Karl Pröbsting (1948-1975)
  • Dr. Hans Jerusalem (1975-1981)
  • Dkfm. Franz Knispel (1982-1992)
  • Dr. Alfred Wurst (1992-1996)
  • Mag. Dr. Arno Molinari (1997-2007; Geschäftsführer)
  • Dr. Christian Fertinger (1999-2012; Geschäftsführer/Direktor)
  • Mag. Jürgen Sild (seit 1. Juli 2010; Geschäftsführer)

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: 80 Jahre Städtische Bestattung Wien. In: Der österreichische Bestatter 29 (1987), S. 99 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 561 ff.
  • Hans Pemmer: Friedhofs- und Bestattungsreformen unter Josef II. In: Der österreichische Bestatter 1 (1959), Nr. 1
  • Zur Geschichte des Bestattungswesens in Wien. 75 Jahre Städtische Bestattung. Wien 1982

Weblinks