Wiener Stadtwerke
Unter Bürgermeister Dr. Karl Lueger kam es zur Kommunalisierung der Gaswerke, der Elektrizitätswerke und der Straßenbahn. Zu diesem Zweck wurden von der Stadtverwaltung hohe langfristige Anleihen aufgenommen, die zu einer starken Belastung des städtischen Budgets führten. Die Einnahmen aus den "Monopolbetrieben" deckten zum Teil die Ausgaben der Stadt; zusammen mit den Einnahmen aus dem Hauszinsgroschen und aus der Verzehrungssteuer bildeten sie den Grundstock der städtischen Budgetpolitik.
Nach dem Ersten Weltkrieg verblieben den Betrieben die Überschüsse für Investitionen. Die städtischen Unternehmungen waren seit 1919 in der Geschäftsgruppe VIII zusammengefaßt, jedoch wirtschaftlich nicht vereinigt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss der Wiener Gemeinderat am 23. Dezember 1948, die Elektrizitätswerke, Gaswerke und Verkehrsbetriebe unter Beibehaltung ihres Zwecks und Umfangs mit 1. Jänner 1949 zu einer Unternehmung "Wiener Stadtwerke" zu vereinigen, deren Gesamtleitung seither einer Generaldirektion obliegt. Die Stadtwerke bildeten die Geschäftsgruppe XII (seit 1973 Geschäftsgruppe IX).
Vergleiche Städtische Bestattung; Elektrizitätswerke; Gaswerke; Verkehrsbetriebe (Autobus, Stadtbahn, Straßenbahn, U-Bahn, Wiener Linien); weiters Gewista, Wiener Holding.
Literatur
- Öffentliche Wirtschaft und Gemeinwirtschaft in Österreich. 1992, S. 473 ff.
- Die Tätigkeit des Wiener Stadtbauamtes und der städtischen Unternehmungen technischer Richtung in der Zeit von 1935 bis 1965. Band 2, 1974, Kapitel XXIX
- 10 Jahre Wiener Stadtwerke. In: Amtsblatt 63 (1958), Nummer 104/105
- 75 Jahre Wiener Verkehrsbetriebe. 1978