Holz

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Mädel mit Waldholz, Kupferstich 1775
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.08.2018 durch WIEN1.lanm08gat
BildnameName des Bildes Holzmädel.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Mädel mit Waldholz, Kupferstich 1775

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Holz. Jahrhundertelang war Holz nicht nur der wichtigste Baustoff für zivile Gebäude (bis ins 16. Jahrhundert einschließlich der Dachdeckung mittels Holzschindeln) und Befestigungsanlagen (einschließlich der Palisadenzäune), sondern auch die bedeutendste Energiequelle (Brennholz zum Kochen und Heizen, auch in Form von Holzkohle Kohlmarkt). Wie auch andere größere Städte war Wien dabei auf die Zufuhr von Holz angewiesen, da weder der Wienerwald noch die Auwälder genügend Holz lieferten. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts dürfte sich der Brennholzbedarf Wiens auf rund 600.000 Raummeter belaufen haben (von denen nur etwa 5% aus dem Wienerwald kamen). Die Holzzufuhr erfolgte auf der Donau mittels Flößen, die Lagerung an den überwiegend am rechten Ufer des Wiener Kanals (Donaukanals) befindlichen Legstätten (Roßau; hier kam es auch zu gefährlichen Bränden); Bauholz kam anfangs aus dem Raum von Steyr und Wels, ab 1768 auch aus Tirol).

Die Maria-Theresianische Waldordnung (1766) gestattete armen Leuten das Klaubholzsammeln; da die Erlaubnis jedoch bald durch Holzdiebe missbraucht wurde, kam es zur Ausgabe von Klaubholzlizenzen (1872 waren es rund 1.000). Als Ende des 18. Jahrhunderts eine Überschlägerung der Wien umgebenden Wälder drohte, versuchte man, durch die Errichtung des Wiener Neustädter Kanals (der allerdings niemals vollendet wurde) die Situation zu entschärfen; man erhoffte sich einen Zugang zu den Wäldern des Rax-Schneeberg-Gebiets und zu den Braunkohlengruben im Raum Ödenburg-Wiener Neustadt. Wenige Jahrzehnte später machte der Bau von Eisenbahnen den Transport mittels Pferd und Lastkahn überflüssig; die Eröffnung der Aspangbahn (1881) führte zur Einstellung des Güterverkehrs auf dem Kanal. Hatte Holz um 1800 noch fast 100% des Energiebedarfs von Wien gedeckt, so waren es um 1870 nur noch etwa 50% und 1890 bereits unter 20%; allein in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging der Brennholzverkauf bei einem Bevölkerungswachstum von 40% um fast 70% zurück. Der Brennholzbedarf Wiens belief sich um 1870 auf etwa 500.000 Raummeter jährlich.

Siehe auch:

Literatur

  • Renata Kassal-Mikula [Text]: Wiener Landschaften. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 27. März 1993 bis 13. Februar 1994. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1993 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 173), S. 160 ff.