Ignaz Schönfeld
Ignaz Ritter von Schönfeld, * 1779, † 11. November 1839 Wien, Beamter, Genealoge, Sohn des Johann Nepomuk Ferdinand Schönfeld.
Studierte an der Universität Prag Rechtswissenschaften und arbeitete anschließend bis 1813 im Gerichtsdienst; 1801 erschien sein "Handbuch der erlaeuterten Gerichtsordnung". Einer Prager Buchdruckerfamilie entstammend (sein Großvater war Buchdrucker in Prag, sein Vater baute das Familienunternehmen zum größten Prager Verlag aus), leitete er 1813-1818 die "Schönfeldsche Druckerei" in Prag sowie die Oberpostamts-Zeitung, hatte jedoch unternehmerisch keinen besonderen Erfolg. 1818 übersiedelte er nach Wien (wo sein Vater 1795 eine Niederlassung begründet hatte). Hier gehörte er zu den Mitbegründern des Vereins der Ersten österreichischen Spar-Casse in der Leopoldstadt und beteiligte sich an deren Leitung bis 1828. Eine Zeit lang verwaltete er das "Schönfeldsche Adelsarchiv". Er beschäftigte sich auch intensiv mit Genealogie und gab 1824/1825 den ersten "Adels-Schematismus des österreichischen Kaiserstaates" (zwei Bände) heraus.
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- M. Egger: Die Familie Schönfeld und ihre kulturelle Bedeutung für Wien. Diss. Univ. Wien. Wien 1951
- Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 3 (1953-55), S. 298 f. (Über das Schönfeld'sche "Adelsarchiv")