Jüdische Bühne
48° 12' 58.64" N, 16° 23' 16.63" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Ensemble spielte in den Jahren 1931 bis 1938 im Theater in der Praterstraße 60.
Geschichte
Das Ensemble „Jüdische Bühne“, dass zuvor viele Jahre im Hotel Stefanie in der Taborstraße 12 gastierte, bespielt ab 21.09.1931 unter der neuen Direktion Pozdamze-Braclawski den „Theatersaal Astor“. Zur künstlerische Ausrichtung schreibt Theresa Dienstl: „Leopold Jungwirth hatte die künstlerische Leitung der jüdischen Bühne. Auf der Bühne faden „fast baked plays“ statt. Sonst beinhaltete der Spielplan Melodramen und Lebensbilder. Stücke von den Autoren wie Horowitz und Lateiner waren fest im Repertoire der Jüdischen Bühne verankert. [...] Die Bühne zeigte jüdische Volkskunst mit niveauvollen Werken für einen angemessenen Preis. [...] Eine weitere Funktion der Jüdischen Bühne war es, dass das Publikum einen Ort zur Kommunikation und Entspannung bekam. Im Theater trafen sie ihre Landsleute und man konnte sich in der Muttersprach unterhalten.“
1935 schlitterte die Jüdische Bühne in finanzielle Schwierigkeiten und konnte in den Folgejahren nur mehr einen reduzierten Spielbetrieb aufrechterhalten. Im Februar 1938 hatte die Jüdische Bühne ihre letzten Auftritte und musste danach schließen. Die erteilte Konzession läuft am 30.06.1938 aus.
Schlüsselpersonen
Pozdamze-Braclawski
Programm
Siehe auch
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8/5: Arkadia; Jiddische Bühne; Theater beim Praterstern; Kleines Theater; Intimes Theater Besonderes Stadtamt II/3, Z. T15/15/38 vom 19.05.1938
- Die Stimme : Jüdische Zeitung, Heft 197 vom 15.10.1931
- Der Tag vom 17.09.1931, S. 7
- Der Tag vom 19.02.1938, S. 8
Literatur
- Brigitte Dalinger: Verloschene Sterne. Geschichte des jüdischen Theaters in Wien. Wien: Picus 1998
- Theresa Dienstl: Jüdisches Theater in Wien in den 1930er Jahren - Vermittlung der jüdischen Identität. Diplomarbeit, Univ.-Wien. Wien 2013
- DEHIO Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien, II. bis IX. und XX. Bezirk, Wien: Verlag Anton Schroll 1997, S. 35