Jüdisches Künstler-Kabarett
48° 12' 58.64" N, 16° 23' 16.63" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Ensemble spielte in den Jahren 1925 bis 1928 im Theater in der Praterstraße 60.
Geschichte
Max Streng, den Brigitte Dalinger als „»Pionier« des jüdischen Theaters in Wien“ bezeichnet, gründete 1925 gemeinsam mit Paula Dreiblatt das Jüdisches Künstler-Kabarett. Dalinger positioniert die Ausrichtung der Guppe als: „weniger ein Kabarett als vielmehr eine jiddische Bühne, auf der das leichte Genre geboten wurde, vor allem Singspiele, Lebensbilder aus dem amerikanischen Einwanderungsmilieu und Operetten. Versuche, ernste Dramatik zu bringen, scheiterten am Desinteresse des Publikums.“
Die Schreibweise differenziert in verschiedenen Dokumenten zwischen Jiddisches/jüdisches Künstler-Kabarett (mit und ohne Bindestrich). Ab Herbst 1927 hatte die Künster:innegruppe vermehrt mit Abwanderungen ihrer Mitglieder zu anderen jüdischen Bühnen, wie zum Beispiel die „Jüdischen Künstlerspiele“ in der Praterstraße 34 zu kämpfen. Ein weiterer Rückschlag ergab sich Anfang 1928 durch die Erkrankung des Leiters Max Streng, an der er einige Monate später verstarb. Der Theatersaal des Café Astoria wurde in der Folge nur noch unregelmäßig von verschiedenen Gruppen bespielt, die sich meist nur kurze Zeit halten konnten.
Freie Jüdische Volksbühne
Der Verein Freie Jüdische Volksbühne trat an verschieden Bühnen, so auch im Zeitraum April bis Juni 1926 im „Theatersaal des Café Astoria“, auf.
Schlüsselpersonen
- Max Streng
- Paula Dreiblatt
Programm
Siehe auch
Quellen
- Wiener Morgenzeitung vom 22.10.1924, S. 5
- Die Stimme : Jüdische Zeitung, Heft 1 vom 05.01.1928, S. 12
- Die Stimme : Jüdische Zeitung, Heft 23 vom 09.08.1928, S. 10
- Center for Jewish History, Verein Freie Jüdische Volksbühne. Ephemera related to performances, undated, 1926
Literatur
- Brigitte Dalinger: Verloschene Sterne. Geschichte des jüdischen Theaters in Wien. Wien: Picus 1998
- Theresa Dienstl: Jüdisches Theater in Wien in den 1930er Jahren - Vermittlung der jüdischen Identität. Diplomarbeit, Univ.-Wien. Wien 2013
- DEHIO Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien, II. bis IX. und XX. Bezirk, Wien: Verlag Anton Schroll 1997, S. 35
- Jüdisches Magazin für Politik und Kultur „Nu“, NR. 86 · (4/2021), Wien: Arbeitsgemeinschaft jüdisches Forum 2021, S. 36.