Jakob Seidl
- Vorsitzender des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (1945 bis 1951)
Jakob Seidl, * 11. Juli 1887 Wien, † 28. August 1951 Wien 8, Florianigasse 1 (Dornbacher Friedhof), Archivar.
Studierte an der Universität Wien Geschichte und Geographie (1906-1911) und am Institut für Österreichische Geschichtsforschung (ordentliches Mitglied 1909-1911), trat 1912 in den öffentlichen Dienst und arbeitete 1916-1945 vorwiegend auf organisatorischem und denkmalpflegerischem Gebiet in der Archivverwaltung (beispielsweise ab 1927 Mitarbeiter an der Wiederherstellung der beim Justizpalastbrand vernichteten Archivalien), zuletzt Archivreferat des Bundeskanzleramts beziehungsweise der Reichsstatthalterei), arbeitete aber auch wissenschaftlich (beispielsweise mit Edmund Friess Bearbeitung des Mautbuchs vom Rotenturm 1445-1447). Seidl war ab 1914 Ausschussmitglied des Altertumvereins beziehungsweise des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 1919-1923 dessen Schriftführer, 1926-1938 Schriftleiter des Museums und 1945-1951 Vorsitzender des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Ab 1900 Besitzer des Hauses 8, Florianigasse 1. Hofrat.
Literatur
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Franz Hutter: Biographien der Archivbeamten seit 1749. In: Ludwig Bittner u. a. [Hg.]: Inventare österreichischer staatlicher Archive. Band V.: Inventare des Wiener- Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Band 4: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Wien: Holzhausen 1936, S. 136-138
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 16
- Friedrich Walter: Jakob Seidl †. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 6 (1951), S. 65 f. (Nachruf)