Jakob Stainer
Jakob Stainer, * zwischen 1617 und 1621 Absam, Tirol, † Ende 1683 Absam, Tirol, Geigenbauer.
Biografie
Jakob Stainer war der Sohn eines Bergknappen, konnte zur Schule gehen und erhielt als Sängerknabe eine musikalische Ausbildung in Hall und Innsbruck. Bis heute unbekannt ist Stainers Weg zur Geigenbaukunst und zu seinem Lehrer. Er perfektionierte italienische und süddeutsche Traditionen und wurde zum wandernden Handwerker, der seine Instrumente direkt zu Interessenten bzw. Auftraggebern brachte. Seine Reisen brachten ihn nach München, Venedig, Bozen oder Brixen. Die früheste von ihm signierte Geige datiert auf das Jahr 1638.
1756 konnte sich der Geigenbauer dauerhaft in Absam niederlassen und avancierte 1658 zum Hoflieferanten, wodurch der Abnehmerkreis weiter expandierte. sesshaft werden. Einen Prozess wegen angeblicher Ketzerei (Besitz und Lektüre "ketzerischer" Schriften) in den 1660er Jahren überstand er in seinem Ansehen unbeschadet. Ab den 1670er Jahren verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, dennoch konnte er Aufträge etwa des Münchner Hofes, aus Meran, Salzburg oder Nürnberg ausführen.
Stainer gilt als bedeutendster Geigenbauer außerhalb Italiens seiner Zeit. 1942 wurde die Jakob-Stainer-Gasse in Speising nach ihm benannt. Ein Bezug zu Wien ist nicht belegt.
Literatur
- Werner Zimmermann: Jakob Steiner. Mythos und Wirklichkeit. Innsbruck/Wien: Studienverlag 2009
- Walter Senn: Jakob Stainer, der Geigenmacher zu Absam. Die Lebensgeschichte nach urkundlichen Quellen.Innsbruck: Wagner 1951