Jarmila Novotná
Novotná Jarmila, * 23. September 1907 Prag, † 9. 12. 1994 New York (Urnenbestattung Friedhof Litên bei Beraun, Tschechische Republik), Opernsängerin (lyrischer Sopran). Debütierte (nach Ausbildung in Mailand und am Prager Konservatorium) 1926 am Prager Opernhaus als Violetta („La Traviata") und wurde daraufhin rasch bekannt (bereits 1928 sang sie die Gilda [ „Rigoletto"] bei den Festspielen in Verona). Ab 1929 gastierte sie an der Berliner Volksoper, außerdem regelmäßig an der Wiener Staatsoper, an der sie 1933-1938 Mitglied war (1934 sang sie sowohl in der Premiere von Ravels „L'heure espagnole" wie auch die Titelrolle in der Uraufführung von Lehárs „Giuditta"). Ab 1935 war sie bei den Salzburger Festspielen erfolgreich (Mozartpartien, Eurydike in Glucks „Orpheus" und Frasquita in Wolfs „Corregidor"). An verschiedenen europäischen Opernhäusern gab sie Gastspiele. Nach der Emigration (1938) war sie 1940-1956 Mitglied der Metropolitan Opera New York (Antrittsrolle Mimi in „La Boheme"), an der sie eine glänzende Laufbahn begann und auf Tourneen durch die USA Triumphe feierte. 1956 verlegte sie ihren Wohnsitz vorübergehend nach Wien (sie wohnte bis 1958 bei Familie Gerngroß, 1958-1981 13, Hietzinger Hauptstraße 127a), kehrte dann jedoch in die USA zurück. Novotná war auch eine bedeutende Filmsängerin und Interpretin des tschechischen und slowakischen Volkslieds.
Quellen
Literatur
- Karl J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, Band 2. München: Saur 1987
- Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 145
- Unterlagen Richard A. Prilisauer