Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Jadot, Jean Nicolas
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15326
GNDGemeindsame Normdatei 129197785
Wikidata Q1685720
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Jänner 1710
GeburtsortOrt der Geburt Luneville
SterbedatumSterbedatum 1. Juni 1761
SterbeortSterbeort Ville-Issey bei Commercy
BerufBeruf Architekt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 1.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey, * 22. Jänner 1710 Luneville, † 1. Juni 1761 Ville-Issey bei Commercy, Architekt. Wurde ohne architektonische Ausbildung 1729 in die Dienste Franz Stephans von Lothringen (Franz I.) genommen und (wahrscheinlich 1737) dessen Hofarchitekt (Franz Stephan ernannte ihn zum Oberaufseher seiner Bauten in der Toskana, nachdem er 1736 in Luneville anlässlich der Vermählungsfeierlichkeiten des Herzogs mit Maria Theresia einen Hymnentempel errichtet hatte). 1739 erbaute er für den Einzug des Herrscherpaars in Florenz den Triumphbogen bei der Porta San Gallo. Nach der Krönung Franz Stephans zum Kaiser (Franz I., 13. September 1745) folgte Jadot seinem Gönner nach Wien, wo ihn Maria Theresia am 1. Februar 1750 zu ihrem Hofbauinspektor ernannt (Nachfolger von Valmagini). Er arbeitete an der Hofburg (vielleicht Entwurf für die „Botschafterstiege" [die allerdings auch von Nikolaus Pacassi sein könnte]). 1748 soll Jadot die Pläne für die Redoutensäle geliefert haben, um 1750 entwarf er den Kammer- und den Kronprinzengarten in Schönbrunn, 1752 die Anlage der Menagerie in Schönbrunn (insbesonders der Mittelpavillon ist bemerkenswert), 1753/1754 die Maria-Theresien-Gruft unter der Kapuzinerkirche. Jadots Hauptwerk in Wien ist die Aula der (alten) Universität (1753-1755; heute Sitz der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), der einzige Rokokobau Wiens. Wenige Monate nach Baubeginn verließ Jadot auf eigenen Wunsch Wien (er beherrschte die in Österreich gebräuchliche Landessprachen nicht) und ließ sich nach Brüssel versetzen; dies führte zu Differenzen mit Maria Theresia, da bei der Ausführung seiner Pläne Schwierigkeiten entstanden.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Justus Schmidt: Die alte Universität in Wien und ihr Erbauer Jean Nicolas Jadot. Wien: Epstein 1929
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 12, S. 23, S. 38 (Anmerkung 8)
  • Renate Wagner-Rieger: Die Österreichische Akademie der Wissenschaften. Wien: Böhlau 1972, S. 38 ff.
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. Nummer 7/3, S. 57 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)