Jesuitenmühle
Jesuitenmühle (Schwechat, Jesuitenmühlstraße 13; auch Miermitz- oder Muemitzmühle). Die ab 1502 nachweisbare Mühle wurde 1635 von den Jesuiten erworben. Nach Auflösung des Ordens (1773) kam sie 1783 in Privatbesitz (bis 1808 in Betrieb), schließlich 1870 samt dem zugehörigen ausgedehnten Grundbesitz an die Innerberger Hauptgewerkschaft AG, die hier 1871 zwei Kokshochöfen und 1873einen dritten Ofen errichtete. Nach der Eingliederung der Hauptgewerkschaft in die Ostern Alpine-Montan-Gesellschaft (1881) wurde 1887 ein Puddel- und Walzwerk hinzugefügt und die alte Mühle 1888 stillgelegt. Da sich die hohen Transportkosten für die aus der Steiermark (Erzberg, Hieflau) bezogenen Rohstoffe auf Dauer nicht rentierten, wurden 1902/1903 die Walzhütte stillgelegt und die Hochöfen ausgeblasen. 1908 kauften die Hammerbrotwerke den Besitz und gestalteten ihn für ihre Zwecke um (Eröffnung 1909). 1967 wurden die Anlagen abgebrochen; auf dem Areal entstand 1967/1968 eine Wohnhausanlage.
Literatur
- Johann Ableidinger: Geschichte von Schwechat. Schwechat: 1929, S. 324 ff.
- R. J. Mayrhofer: Der Hochofen von Schwechat im Lichte englicscher Erfindungen. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 27 (1956), S. 175 ff.
- Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 317