Johann Fichtner
Johann Fichtner, * 1799 Proßnitz, Mähren (Prostějov, Tschechische Republik), † 2. Oktober 1878 Atzgersdorf bei Wien, Techniker, Erfinder, Fabrikant. Wandte sich nach Besuch des Wiener Polytechnikums der Maschinen- und Textiltechnik zu; als Erfinder erhielt er zahlreiche Privilegien (Patente), unter anderem für einen Destillierapparat und für Dampfmaschinenverbesserungen, später auch für Textilbedruckung und für die Landwirtschaft (Sternsäepflug, Steuerjätpflug). 1825 wurde Fichtner Direktor der Schwarzenbergschen Gußwerke in St. Stefan (Steiermark). 1830 übernahm er die Druckwarenfabrik seines Schwiegervaters (mit rund 100 Arbeitern) und erzeugte Stoffdrucke von guter Qualität. 1852 begründete er die erste Knochenmehlfabrik Österreichs. Er war im Niederösterreichischen Gewerbeverein tätig und förderte die Landwirtschaft (Erzeugung landwirtschaftlicher Geräte nach eigenen Erfindungen).
Literatur
- Hellmut Janetschek: Johann Fichtner, ein Techniker und Industrieller des alten Österreich. In: Blätter für Technikgeschichte. Hg.: Technisches Museum Wien 46/47 (1984/1985), S. 139 ff.