Johann Georg Mösle
Johann Georg (Ritter von) Mösle, * 1757 Neumarkt/Salzburg, † 26. August 1818 in Wien, Buchhändler, Kunst- und Musikalienhändler, Verleger in Wien.
Biografie
Johann Georg Ritter von Mösle, verheiratet mit Elisabeth (* 1762, † 25. August 1843 in Baden/Niederösterreich) gründete 1783 eine Verlagsbuchhandlung in Wien (heutige Innere Stadt), Am Graben 1144, die er bis 1789 dem Vorbesitzer Johann Georg Weingand abkaufte.
Mösles Verlagsbuchhandlung zählte nach seiner Eröffnung zu einem der engagiertesten Unternehmen seiner Zeit. Neben Zeitschriften, Belletristik, Wörterbüchern, Stadt- und Reiseführern (auch auf Englisch und Französisch) sowie Kinderbücher umfasste das Verlagsprogramm von Mösle auch "josephinische Broschüren".
Lag der Schwerpunkt anderer Verleger etwa auf Medizin, wurde Mösle der führende Verleger für juristische Werke in Wien, deren herausragendes Beispiel das vielbändige Quellenwerk des Joseph Kropatschek über die Theresianische und Josephinische Gesetzgebung war. Diese Tradition wurde einige Zeit von der Witwe Mösle und von Wilhelm Braumüller fortgeführt, später vor allem von Friedrich Manz, der 1849 die Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung in Wien gründete.
Nach Mösles Ableben am 26. August 1816 übernahm seine Frau und Witwe Elisabeth das Unternehmen unter der selben Adresse. Von 1835 bis 1840 führte die Verlagsbuchhandlung zusammen mit Wilhelm Braumüller. Elisabeth Mösles Nachfolger wurden ab 1840 die Verleger Wilhelm Braumüller und Ludwig Wilhelm Seidel. Elisabeth Mösle selbst verstarb drei Jahre später in Baden/Niederösterreich. Der Verlag Mösle entwickelte sich daraufhin zum heute bekannten Braumüller Verlag in Wien Alsergrund.
Literatur
- Peter R. Frank / Johannes Frimmel: Buchwesen in Wien 1750 - 1850. Kommentiertes Verzeichnis der Buchdrucker, Buchhändler und Verleger. Wiesbaden: Harrassowitz 2008
- Verlagsanzeigen über 1782 in Wien erschienene Druckwerke