Johann Rixinger
Johann Rixinger, * 20. Jänner 1897 Wien, † unbekannt, Gestapo-Beamter.
Biografie
Johann Rixinger war Polizist und seit Anfang der 1930er Jahre in Kontakt mit NS-Aktivisten. In der Gestapoleitstelle Wien wurde er zuständig für "Judenangelegenheiten". Alle wichtigen Agenden in "Judenfragen" wurden in seinem Referat gebündelt, auch Beschlagnahme und Verwertung von Judenvermögen. Rixinger konnte über Deportation und KZ-Einweisung de facto entscheiden, besonders als die "Zentralstelle für Jüdische Auswanderung" 1943 ihren Betrieb einstellte. Er bereicherte sich persönlich an jüdischem Vermögen und jüdischer Arbeitskraft, die er im großen Stil vermittelte. 1947 wurde Rixinger zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt. 1952 wurde er aus der Haft entlassen.
Literatur
- Thomas Mang: "Gestapo-Leitstelle Wien - Mein Name ist Huber". Wer trug die lokale Verantwortung für den Mord an den Juden Wiens? Münster: LIT-Verlag 2003 (Schriftenreihe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes zu Widerstand, NS-Verfolgung und Nachkriegsaspekten, 1)
- Franz Weisz: Die geheime Staatspolizei Staatspolizeileitstelle Wien 1938 - 1945. Organisation, Arbeitsweise und personale Belange. Diss. Univ. Wien. Wien 1991
- ORF Science: „Die haben gewusst, wo sie sind“, 24.10.2018 [Stand: 20.12.2019]