Johann Wilhelm Baur
Johann Wilhelm Baur (Bauer), * 1600 (?) Straßburg, † 1640 Wien, Radierer, Miniaturmaler. In Straßburg bei Friedrich Brentel ausgebildet, ging Baur schon in jungen Jahren nach Italien, wo er seine wesentlichen künstlerischen Impulse erhielt und lange Zeit wirkte. 1637 folgte er einem Ruf Ferdinands III. nach Wien, wo er Hofmaler wurde und heiratete, jedoch inmitten reicher Tätigkeit starb. 1638 führte er im Palais des Prinzen Philipp von Coburg Deckfarbenmalereien aus, 1639/1640 schuf er sein umfangreichstes Werk, die 151 bizarren und theatralischen Radierungen zu den Metamorphosen Ovids (erschienen erst 1641). Zeichnungen von Baur befinden sich in der Albertina, zwei Bildchen in der Wiener Akademie; seine größte Bedeutung erlangte Baur jedoch durch seine Radierungen, bei denen er in geschickter Weise eine neue Technik anwandte.
Literatur
- Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), Register
- Erika Tietze-Conrat: Johann Wilhelm Baur. Zeichnungen in der Liechtensteinschen Bibliothek (ohne Ort, ohne Jahr)
- Die graphischen Künste. Redigiert von Oskar Berggruen 41 (1918), S. 25 ff.