Johanna Ehrenstrasser

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ehrenstrasser, Johanna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Ehrenstrasser, Hanni; Ehrenstrasser, Hannerl; Kokkalanis, Johanna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  65303
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1939
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 6. September 1980
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Model
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  16. September 1980
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Baumgartner Friedhof
Grabstelle Gruppe 20, Nummer 5
  • 16., Heindlgasse 4/1/8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johanna Ehrenstrasser, * 1939 Wien, † 6. September 1980, Model, "Miss Europa" 1958.

Biografie

Johanna ("Hannerl" oder "Hanni") Ehrenstrasser wuchs mit den um drei Jahre jüngeren Zwillingsbrüdern Alfred und Walter in Wien-Ottakring auf. Ihr Vater besaß ein Ledergalanteriewarengeschäft. 1944 wurde er im Zweiten Weltkrieg tödlich verwundet. Ihre Mutter Margarete war Näherin. Nach der Hauptschule in Ottakring absolvierte Johanna Ehrenstrasser die Mannequinschule Hedy Pfundmayer und war danach für Wiener Modefirmen sowohl im Büro als auch als Model tätig. Neben ihrem Beruf belegte sie Volkshochschul-Kurse in Modezeichnen. Eine Tante, die in Wien ein Geschäft betrieb und von einem Kunden auf die Miss-Vienna-Wahlen aufmerksam gemacht worden war, ermutigte das Mädchen, daran teilzunehmen.

Bei der Wahl zur "Miss Vienna" 1958 belegte sie den dritten Platz. Im selben Jahr wurde sie zur "Miss Austria" gekürt und 1959 gewann sie in Istanbul die Wahl zur "Miss Europa". Unmittelbar danach arbeitete sie als Model in französischen und deutschen Badeorten. Es folgten Modeschauen, Fotoshootings und ein kleiner Filmauftritt im starbesetzten Streifen "Olympia" mit Sophia Loren in der Titelrolle.

Ende 1959 ging Johanna Ehrenstrasser nach London, um bei Norman Hartnell, dem Hofschneider der Queen als Model zu arbeiten. 1960 musste sie sich wegen des Diebstahls eines Diamantringes bei einem Juwelier in der Old Bond Street und 17 weiteren Ladendiebstählen in London vor Gericht verantworten. Auch in Deutschland soll sie Juwelen und Pelzmäntel gestohlen haben. Die Zeitungen spekulierten über eine psychische Beeinträchtigung aufgrund übermäßiger Einnahme von Schlankheitspräparaten, doch bereits vor ihrer Miss-Karriere war Johanna Edelstrasser in Wien bedingt verurteilt worden, da sie die Modefirma, bei der sie als "Reisemannequin" beschäftigt war, bestohlen hatte. Sie wurde schließlich zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, wegen guter Führung nach Verbüßung von zwei Drittel der Strafe entlassen und aus England abgeschoben.

Zurück in Wien gelang es ihr zunächst, ihre Karriere fortzusetzen, doch bereits 1966 wurde sie von Interpol gesucht und festgenommen. Wiederholt stand sie wegen diverser Eigentumsdelikte vor Gericht.

Der ursprüngliche Plan des deutschen Produzenten Artur "Atze" Brauner, Johanna Ehrenstrassers Leben unter dem Titel "Lange Beine – lange Finger" zu verfilmen, wobei das Model sich selbst spielen sollte, wurde wieder fallengelassen. Die Handlung des realisierten Filmes ist fiktiv, in der Rolle des diebischen Models Doris war Senta Berger zu sehen.

Die ehemalige Miss starb 1980 als Johanna Kokkolanis nur 41-jährig und wurde auf dem Baumgartner Friedhof bestattet.

Quelle

  • Wienbibliothek im Rathaus / Sammlung Josef Treitl: Hanni Ehrenstrasser (Sign.: JT 247)