Johannes Deodat

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Deodat, Johannes
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Diodato, Johannes; Astouatzatur, Owanes
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3205
GNDGemeindsame Normdatei 118525840
Wikidata Q45506
GeburtsdatumDatum der Geburt 1650
GeburtsortOrt der Geburt Istanbul
SterbedatumSterbedatum 17. Mai 1725
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Handelsmann, Kaffeesieder, Patriarch der Armenier in Wien
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 17.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 2., Hollandstraße 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johannes Deodat (Diodato), * um 1640 Istanbul, † 17. Mai 1725 Leopoldstadt (im eigenen Haus "Zum grünen Elefanten" [2, Hollandstraße 9]; St. Leopold, Kirchengruft), Handelsmann, Kaffeesieder, Patriarch der Armenier in Wien, Gattin (um 1677) Maria Anna († 2. Jänner 1725), Sohn eines Kaufmanns und Juweliers.

Biografie

Kam 1654 erstmals mit seinem Vater und um 1666 endgültig nach Wien, besaß um 1670 in der "Goldenen Gans" (1, Rotenturmstraße 29, Rabensteig 2) ein Warengewölbe. In den 1670er Jahren betrieb er einen schwunghaften Handel mit türkischen Waren; 1681 bemühte er sich erfolglos um eine Stelle als orientalischen Hofkurier. Nach 1683 lieferte er hin und wieder Kriegsmaterial, 1685 erwarb er vier Grundstücke in der Leopoldstadt.

Deodat ist der Pionier des Kaffees in Wien; am 17. Jänner 1685 erhielt er auf sein Ansuchen für 2 Jahrzehnte die Hoffreiheit, das "türkische Getränk, als Caffe, The und Scherbet, zu praeparieren", und eröffnete das erste Wiener Kaffeehaus.

Als er 1690 das Bürgerrecht erhielt, gab er seine Hoffreiheit widerrechtlich nicht auf; das Ehepaar drang zwar mit einem Rekurs an den Kaiser 1710 mit seiner Argumentation durch, doch verbaute sich Deodat damit die Aufnahme in die Genossenschaft der bürgerlichen Kaffeesieder.

Literatur

  • Karl Teply: Johannes Deodat. Wiens 1. hofbefreiter Kaffeesieder und Patriarch der Wiener Armenier. In: Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Georg Franz Koltschitzky: Johannes Diodato, Isaak de Luca. Wien [u.a.]: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1980 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 6), S. 61 ff.
  • Karl Teply: Johannes Deodat. Der Patriarch der ersten Armenier in Wien. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 28. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1972, S. 31 ff.
  • Karl Teply: Die erste armenische Kolonie in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 28. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1973, besonders S. 108 ff.