Josef Jaksch
Josef Jaksch, * 31. März 1861 Drum bei Böhmisch Leipa, † 15. Februar 1937 Wien, Lehrer, Bürgerschuldirektor, Chorleiter.
Biografie
Der Bürgerschuldirektor (Ruhestand 1923) Josef Jaksch war von 1886 bis 1937 auf dem Gebiet des Chorgesangs führend tätig. Er war Präsident des zehnten deutschen Sängerbundfests in Wien (1928), Ehrenvorstand des Schubertbunds (Mitglied ab 1892, Vorstand-Stellvertreter 1896–1900, Vorstand 1901–1921) und Vorstand (1900–1937) des ostmärkischen, (zuvor niederösterreichischen) Sängerbunds. Er war Ehrenmitglied von etwa 130 Sängervereinigungen.
1940 wurde die Jakschgasse nach Josef Jaksch benannt.
Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Josef Jaksch Mitglied der NSDAP (wenngleich es keinen Eintrag im ZKNSDAP gibt), hatte eine herausragende Position im Deutschen Sängerbund in Wien inne und war ab 1925 im Hauptausschuss des DSB vertreten.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.5821/1937: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Jaksch Josef
- Wienbibliothek Digital: Partezettel
Literatur
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 74
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013