Josef Tomschik der Ältere
- 2. Vorsitzender der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
- Abgeordneter zum Nationalrat (21.10.1918 bis 21.02.1933)
- Abgeordneter zum Reichsrat (1907)
- Vorsitzender der Eisenbahnergewerkschaft (1918 bis 1931)
Tomschik, Josef der Ältere, * 27. Dezember 1867 Josefstadt, † 6. Juli 1945 Wien 9, Alser Straße 4, Eisendreher, sozialdemokratischer Gewerkschafter. Er vereinigte 1893 unter äußerst schwierigen Bedingungen (für die Eisenbahner bestand striktes Koalitionsverbot) die verschiedenen, bei den Eisenbahnern bestehenden Fach- und Unterstützungsvereine zu einer Schlagkraft zentralistischen und disziplinierten Organisation und vertrat die Eisenbahner im selben Jahr auf dem ersten Gewerkschaftskongress; zu diesem Zeitpunkt war er durch seine in der "Gleichheit" Viktor Adlers erschienenen Artikel bereits weiteren Kreisen bekannt. 1894-1930 war er Zentralsekretär der Eisenbahnergewerkschaft, 1895 wurde er in den Parteivorstand gewählt, 1902-1905 war er (nach dem Tod von Julius Popp) Vorstand der Parteivertretung, wurde dann aber von Adler abgelöst. 1907 wurde Tomschik in den Reichsrat gewählt (dem er bis zu dessen Auflösung angehörte), 1919-1934 war er Abgeordneter zum Nationalrat, außerdem ab 1923 Vorstand der Sektion der öffentlichen Angelegenheiten in der Gewerkschaftskommission. Tomschikgasse.
Literatur
- Wolfgang Maderthaner [Hg.]: 100 Jahre Gewerkschaftsbewegung in Österreich [1893 - 1993]. Ausstellung [des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ...]. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund 1993, S. 24 f.