Josef Vornatscher
Vornatscher Josef, * 11. Dezember 1898 Wien, † 23. Juli 1984 Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 95, Bürger- beziehungsweise Mittelschullehrer, Biospeläologe.
Besuchte ursprünglich die Lehrerbildungsanstalt, wurde jedoch 1916 zum Kriegsdienst eingezogen, schloss das Studium daher erst 1919 ab und war danach als Volks- beziehungsweise Bürgerschullehrer tätig. Er legte 1926 die Ergänzungsprüfung für Reformrealgymnasien ab, beschäftigte sich jedoch in der Freizeit intensiv mit faunistischen Problemen, vor allem mit den Grundwassertieren, die man auch in Höhlengewässern findet.
Später studierte er an der Universität Wien Zoologie und veröffentlichte 1938 seine Dissertation über die Tierwelt des Lusthauswassers im Prater. Sein Interesse wandte sich bald den Flohkrebsen zu, über die er mehrere Arbeiten veröffentlichte, sowie den altertümlichen primitiven Krebsen, die in vergänglichen Gewässern (wie sie etwa nach Regenfällen entstehen) leben.
Einige von Vornatscher entdeckte beziehungsweise erstmals im Nahbereich von Wien nachgewiesene Arten sind beispielsweise der Pseudoskorpion Neobisium hermanni Beier (Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel, später Eisensteinhöhle bei Bad Fischau), der Käfer Choleva vornatscheri Schweiger (Wilhelminenhöhle bei Lunz am See) oder die Milben Rhagidia vornalscheri Willmann (Herdengelbauernhöhle bei Lunz am See).
Nach der Pensionierung arbeitete Vornatscher für das Naturhistorische Museum Wien weiter, beteiligte sich an Exkursionen des Zoologischen Instituts der Universität Wien und war langjähriger Vorstand des Verbands österreichischer Höhlenforscher.
Literatur
- Die Höhle 4 (1968), S. 121 ff.
- Die Höhle 2 (1984), S. 64