Joseph Moser (Goldschmied)
Moser Joseph, * 13. März 1715 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 12. Dezember 1801 Wien (Untere Tuchlauben, Nr. 460), Goldschmied (einer der bedeutendsten Wiener Goldschmiede der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts), Sohn des Johann Balthasar Moser und dessen Gattin Theresia, Gattin (8. Mai 1745) Maria Clara Thoms, Goldschmiedswitwe, † 1781).
Moser wurde am 21. Juni 1746 in die Goldschmiedezunft aufgenommen, legte jedoch erst 1747 die Meisterprüfung ab. Mit der Koloman-Monstranz für das Stift Melk schuf er bereits 1752 sein bekanntestes Werk. Er übernahm um 1760 den (wegen der politisch-militärischen Haltung Frankreichs längere Zeit abgelehnten) Rokokostil, um 1770 den französischen Klassizismus. Sein reichhaltiges Œuvre umfasst Monstranzen, Messkelche und sonstiges Altargerät aus vergoldetem Silber, zumeist mit reichem Juwelenbesatz, sowie Reliquiare in den verschiedensten Formen von mitunter staunenswerter Größe und höchster plastischer Qualität. 1775 schuf er einen in der Wiener Schatzkammer verwahrten Kelch, 1777 (?) einen (ihm zugeschriebenen) Kelch für die Wiener Peterskirche und 1782 (als letztes bekanntes Werk) den Rahmen für das Gnadenbild Maria Claudia in der Michaelerkirche; aus demselben Jahr stammt das im Österreichisches Museum für angewandte Kunst verwahrte Kreuzpartikel-Reliquiar für die Familie Mack. Im Wien Museum befindet sich ein heiliger Eligius.
Moser war am Aufschwung der Wiener Goldschmiedekunst wesentlich beteiligt.
Literatur
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950 (Werkverzeichnis, aber keine Lebensdaten)
- Barbara Wild: Der Wiener Goldschmied Joseph Moser. In: Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur 189 (1983), S. 12 ff.