Kärntner Straße 4

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Kärntner Straße 4 (Jänner 2022)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1635
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Studentenhaus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Oskar Czepa, Arnold Wiesbauer
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  46189
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.10.2022 durch WIEN1.lanm08pil
BildnameName des Bildes Kärntner Straße 4 Gebäude 06 01 22.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Kärntner Straße 4 (Jänner 2022)
  • 1., Kärntner Straße 4

Frühere Adressierung
  • Nr.: 1075 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1085 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1142 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

Die Karte wird geladen …

48° 12' 26.98" N, 16° 22' 17.54" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Kärntner Straße 4 (Konskriptionsnummer 1075; frühere Adresse: Kärntner Straße 10).

Vorgängergebäude

Hier standen ursprünglich zwei Gebäude:

Haus A "Studentenhaus"

Am 22. April 1369 wurde dieses Haus von Meister Albrecht erworben, der Pfarrer in Gars und Bucharzt der Herzöge von Österreich war. Er widmete es einer Stiftung zu seinem Seelenheil und "durich merung willen christlicher chunst und lere" zum Unterhalt dreier Sublektoren und eines Studenten des Klosters St. Pölten. Die Begünstigten sollten in der "universitet und gefreiten schul ze Wienn stetichlich lesen und leren" und vom Kloster St. Pölten jährlich 24 Pfund Wiener Pfennig erhalten. Dafür wurden dem Kloster 5 Pfund Wiener Pfennig "geltes auf bestiften und behaustem gut" und 304 Pfund Wiener Pfennig in bar zugesagt. Die Einverständniserklärung des Klosters erfolgte am 13. Oktober 1370. In der Folge diente das Gebäude der Bürgerschule zu St. Stephan als Wohnhaus und erhielt den Namen "Studentenhaus".

1544 verkaufte es der Stadtrat, wobei den Stiftungsbegünstigten eine anderweitige Wohnung zugewiesen wurde. Im Jahr 1583 erinnerte sich die Bürgerschule zu St. Stephan an die seinerzeitige Stiftung und forderte das Kloster St. Pölten auf, 'für die Unterhaltung dreier Lektoren "die 24 fl. [Gulden] zu reichen." Dies wurde entschieden abgelehnt, da der diesbezügliche Stiftsbrief schon vor langer Zeit "aus seiner stift und ordnung khumen ist" und "vorlangst auch cassiert" worden sie. Außerdem sollten die drei "sublectores sambt ainen scholaren gar nit in der burgerschuell sondern auf der freien universitet lesen und allain in des stifters hauss in der Khärnerstrass ir wonung haben." Darüber hinaus seien die 24 Gulden auf vier Personen aufzuteilen, wodurch den drei Lektoren nur 18 Gulden zustehen würden.

1635 wurde das Gebäude vom Besitzer des Hauses B erworben.

Haus B

Die Geschichte dieses Hauses reicht bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. 1633 wurde es vom Hofkammersecretarius Johann Michael Schletzi erworben, der zwei Jahre später auch Haus A kaufte.

Neubau 1635

1635 entstand anstelle der alten Häuser A und B ein neues, dreistöckiges Gebäude. Dieses gehörte zwischen 1869 und 1873 der "Franco-österreichischen Bank" und danach bis 1875 der "Wiener Lombard- und Escomtebank".

Heutiges Haus

Das heutige Gebäude wurde im Jahr 1914 nach Plänen von Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer errichtet. 1940 kauften es die "Eternit Werke Ludwig Hatschek" (Mit Erkenntnis der Rückstellungskommission vom 12. März 1952 wurde einem der beiden Vorbesitzer sein Sechstelanteil wieder zugesprochen, den er jedoch aufgrund einer Vereinbarung vom 20. Februar 1953 den Eternitwerken überließ). Als gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (12. April 1945) das benachbarte Equitablepalais (Kärntner Straße 2) einen schweren Bombentreffer erlitt, wurde auch ein Teil des Daches dieses Gebäudes weggerissen und die darunterliegende Wohnung verwüstet.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 5-9