Kaiserfleisch
Kaiserfleisch nennt man in Wien das Rippenfleisch junger Schweine, das ursprünglich leicht gepökelt und geräuchert, gekocht serviert wurde. Heute wird auch das gebratene Rippenfleisch so genannt. Das Kaiserfleisch wird besonders als Unterlage zum Wein geschätzt. Einer weitverbreiteten, jedoch bisher nicht belegbaren Geschichte zufolge soll es seinen Namen danach führen, dass ein frühgeborener Kaiser Prinz (Leopold?) in die noch warmen Brustkörbe frisch geschlachteter junger Schweine gelegt wurde: gleichsam eine Vorwegnahme des Brutkastens; das Fleisch sei dann unter das Volk verteilt worden. Die älteste Nennung findet sich 1785 in Joseph Richters „Eipeldauer-Briefen" (Heft 1, 11). Die Benennung „Kaiser" ist Ausdruck für etwas besonders Gutes, Schönes, und heute noch gebräuchlich (Kaiserwetter, Kaiserbier, Kaisersemmel), ohne demnach einen Bezug zu einem bestimmten Kaiser zu haben.
Literatur
- Mündliche Auskunft von P. Albert von der Wallfahrtskirche Gutenstein (Niederösterreich) zur Entstehungsgeschichte