Kamaldulenser
Kamaldulenser, katholischer Einsiedlerorden, gegründet 1012 vom heiligen Romuald († 1027) im italienischen Apennin nahe dem Gran Sasso auf einer Bergkuppe, die nach einem früheren Besitzer Campo Maldolo (verballhornt Camaldoli) genannt wurde. Die Regel wurde 1072 vom Papst bestätigt, in der Folge jedoch mehrmals geändert. Es kam zur Bildung mehrerer Kongregationen mit unterschiedlicher Strenge. Aus der von Paul Giustiniani († 1538) gegründeten Kongregation von Monte Corona bei Perugia stammten die Mönche, die das 1623 von Ferdinand II. gegründete und 1782 von Joseph II. aufgehobene Kloster auf dem damaligen „Schweinsberg" (heute Kahlenberg) besiedelten (das einzige Kamaldulenser-Kloster in Österreich; Kamaldulenser-Eremitage). Ordensziele sind Askese, beschauliches Leben und körperliche Arbeit; charakteristisch sind die Höhenlage aller Klöster sowie die Gestaltung der Niederlassungen mit voneinander getrennten Häuschen, einer Kirche und einer die ganze Siedlung umschließenden Mauer.
Literatur
- Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Paderborn: F. Schöningh 1934, S. 315 ff.