Kari Polanyi-Levitt

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Polanyi-Levitt, Kari
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel MA Economics, Dr. h.c.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  57373
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Juni 1923
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Professorin, Wirtschaftswissenschaftlerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • George Beckford Award, Association of Caribbean Economists (Verleihung: 1997)
  • Honorary Fellow of Hungarian Academy of Sciences (Verleihung: 2004)
  • John Kenneth Galbraith Prize, Progressive Economics Forum (Verleihung: 2008)
  • Honorary Doctorate, University of the West Indies (Verleihung: 2008)
  • Order of Canada (Verleihung: 2014)
  • Reconocimiento Ifigenia Martínez (Verleihung: 2017)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 13. März 2018, Übernahme: 7. Mai 2018)


Kari Levitt-Polanyi, * 14. Juni 1923 Wien, Wirtschaftswissenschaftlerin.

Biografie

Kari Levitt-Polanyi war die Tochter des Wirtschaftshistorikers Karl Polanyi und seiner Gattin Ilona Duczynska. Karl Polanyi emigrierte 1933 nach England, seine Tochter folgte ihm 1934 und 1936 auch seine Frau. Von 1936 bis 1940 besuchte Kari Polanyi die "Bedales School" in Petersfield und von 1941 bis 1947 die "London School of Economics", die sie 1947 mit Auszeichnung abschloss. Für ihren kriegsbedingten Einsatz in der Forschungsabteilung der "Amalgamated Engineering Union" im Süden Londons musste sie ihr Studium für zwei Jahre unterbrechen. 1946 arbeitete sie zudem an der von Nicholas Kaldor geleiteten Studie über die Auswirkungen der Bombardements der Alliierten auf die deutsche Kriegswirtschaft mit.

Bereits während des Krieges hatte Kari Polanyi den kanadischen Historiker Joseph Levitt in London getroffen. Ihm folgte sie 1947 nach Kanada. 1950 heirateten die beiden in Toronto, wo auch die beiden Söhne Tom und Harry geboren wurden.

In Kanada beschäftigte sich Kari Levitt-Polanyi zunächst mit Fragen zum Themenkomplex Arbeit und gab im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit ein 16-seitiges monatliches Journal für die "Mine, Mill and Smelter Workers' Union" heraus. 1957 nahm sie das Master-Studium für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Toronto auf, das sie 1959 erfolgreich beendete. An der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der McGill University in Montreal war sie seit 1961 tätig. Von 1965 bis 1975 leitete sie ein großes Projekt der kanadischen Bundesbehörde "Statistics Canada", in dem Input-Output-Tabellen für die am Atlantik liegenden Provinzen Kanadas erarbeitet wurden. Ein weiterer Schwerpunkt in Kari Levitt-Polanyis Forschungsarbeit waren Investitionen internationaler Konzerne in Kanada. Dazu veröffentlichte sie 1970 das Standardwerk "Silent Surrender. The Multinational Corporation in Canada". Ab den späten 1960er Jahren beschäftigte sie sich auch mit der Wirtschaft in den karibischen Staaten und arbeitete in den 1970ern für die Regierung von Trinidad und Tobago. An den Universitäten von Trinidad und Jamaika erhielt sie Lehraufträge.

1980 kehrte sie nach Kanada zurück. Als Nachlassverwalterin ihres Vaters gab sie 1990 den Sammelband "The Life and Work of Karl Polanyi" heraus. 1987 nahm sie das Angebot der Concordia University in Montreal an, hier das "Karl Polanyi Institute of Political Economy" einzurichten und so das Werk ihres Vaters zugänglich zu machen.

Kari Levitt-Polanyi emeritierte 1991. Die Wissenschaftlerin wurde mehrfach geehrt. Beispielsweise verlieh ihr die University of the West Indies in Kingston 2008 die Ehrendoktorwürde, 2014 erhielt sie den "Order of Canada" und 2017 den "Reconocimiento Ifigenia Martínez" im mexikanischen Konsulat in Montreal.

Literatur