Karl Abraham Wetzlar

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wetzlar, Karl Abraham
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Plankenstein, Karl Abraham Wetzlar von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr, Ritter
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8317
GNDGemeindsame Normdatei 118594842
Wikidata Q1291941
GeburtsdatumDatum der Geburt 1715
GeburtsortOrt der Geburt Offenbach am Main
SterbedatumSterbedatum 3. September 1799
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Hofagent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Gut Schönkirchen
Grabstelle
  • 1., Kohlmarkt 18 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • kaiserlicher Hoffaktor (04.03.1761)
  • kaiserlicher Hofagenten (11.08.1763)

Wetzlar Karl Abraham (ab 23. November 1777 Freiherr von Plankenstern), * 1715 (oder 1716) Offenbach am Main, † 3. September 1799 Kohlmarkt 268 (1, Kohlmarkt 18 [Besitzer]; Begräbnisstätte Gut Schönkirchen), Hofagent, Gattin (um 1750) Eleonore Freystädter (* 1732, † 21. Jänner 1813 Wien).

Wetzlar entstammte einer alten jüdischen Frankfurter Familie, kam als Knabe nach Wien, musste aber die Stadt wegen seiner Konfession bald wieder verlassen. Als Naturalienlieferant der Reichsarmee erwarb er sich während des Siebenjährigen Kriegs große Verdienste (Beginn der Versorgung am 1. Dezember 1760). Am 4. März 1761 wurde Wetzlar zum kaiserlichen Hoffaktor und am 11. August 1763 zum kaiserlichen Hofagenten ernannt; diesen Titel ließ er sich nach dem Tod Franz' I. von Joseph II. am 9. Dezember 1765 bestätigen.

1764 gehört Wetzlar zu den Mitunterzeichnern bei der Gründung der Wiener Chewra Kadischa, einer religiös-karitativen Gesellschaft. Um 1767 ließ er sich endgültig in Wien nieder. 1767-1776 lieferte er Silber an die kaiserliche Münze zur Ausprägung von 1/2-Gulden-Stücken, 1770 fusionierte er sich mit Graf Fries, 1770-1775 war er Teilhaber der Gesellschaft, die die Einnahmen aus der Leibmaut für die fremden Juden in Wien gepachtet hatte, außerdem betrieb er 1770/1771 ein Lotteriegeschäft. Er betätigte sich sein ganzes Leben als Geldverleiher und Wechsler; darin liegt eine der Hauptquellen seines Vermögens, das man schon in den 1760er Jahren auf fünf Millionen Gulden schätzte. Wetzlar kaufte große Herrschaften in Niederösterreich sowie den 1782-1784 auf Befehl Josephs II. parzellierten Garten des Wiener Kapuzinerklosters.

Am 17. Februar 1776 konvertierte Wetzlar zum katholischen Glauben (Taufe in Sankt Stephan), wurde 1777 mit dem Prädikat "von Plankenstern" in den Reichsfreiherrenstand erhoben und am 22. April 1778 in den niederösterreichischen Ritterstand aufgenommen; am 18. November 1780 wurde ihm über sein Ansuchen die Großhandlungsfreiheit erteilt. In hohem Alter ließ er 1797 das Dreilauferhaus am Kohlmarkt erbauen.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Klaus Edel: Karl Abraham Wetzlar Freiherr von Plankenstern 1715(16)-1799. Diss. Univ. Wien. Wien 1969, besonders S. 26 ff.
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 131 f.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S 218
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 284 ff.