Karl August Kellner
Kellner Karl August, * 1. September 1851 Wien, † 7. Juni 1905 Wien 19, Hohe Warte 29 (Friedhof Hallein, Salzburg), Chemiker, Großindustrieller. Studierte an den Universitäten Wien und Paris. Machte bei seiner Arbeit in einem Wiener Privatlaboratorium bereits 1873 die entscheidenden Beobachtungen, die nach seinem Eintritt in die Fabrik des Hektor Freiherr von Ritter-Zahony zu dem nach ihm und Ritter benannte Sulfit-Zelluloseverfahren führten (Patente 1884), das binnen kurzem von zahlreichen Papierfabriken angewendet wurde. Über die Holzzellstoffabrikation und die Zellulosebleichung kam er zur Elektrochemie, die ihm die Ausarbeitung wertvoller technischer Verfahren verdankt. Er gehört zu den Pionieren der Zellstoffverarbeitung. 1889 schloss er sich mit dem englischen Papierindustriellen E. Partington zusammen und errichtete mit diesem Fabriken in verschiedenen Ländern (in der Monarchie bei Hallein und in Jaice). Kellner befasste sich auch mit der Gewinnung von Gespinstfasern, Fotografie, künstlichen Edelsteinen und anderem.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (weitere Literatur)
- Chemikerzeitung. 29, 1905, S. 677
- Österreichische Chemikerzeitung. Neue Folge 8, 1905, S. 279
- Zentralblatt für die Österreichisch-Ungarische Papierindustrie. 23, 1905, S. 640
- Neue Freie Presse. Wien 08. 06. 1905