Karl Lechner
- Direktor des Niederösterreichischen Landesarchivs (1948)
- Generalsekretär des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich und Wien (1928)
Lechner Karl, * 6. Mai 1897 Wien, † 5. Oktober 1975 Wien 13, Auhofstraße 189, Archivdirektor, Landeshistoriker. Trat nach dem Studium der Geschichte an der Universität Wien (Dr. phil. 1920) und Absolvierung des Instituts für österreichische Geschichtsforschung (1919-1921) 1923 ins Niederösterreichische Landesarchiv ein (Direktor 1940-1962). 1948 habilitierte sich Lechner an der Universität Wien für Landesgeschichte (außerordentlicher Professor 1955). Lechner war 1927-1970 Generalsekretär des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich (1934 Gründung der Publikationsreihe "Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich [und Wien]", ab 1948 Herausgeber des "Jahrbuches für Landeskunde von Niederösterreich", 1951-1957 Mitarbeiter am "Historischen Atlas von Niederösterreich und Wien"). Er veröffentlichte grundlegende wissenschaftliche Arbeiten zur "Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte des Waldviertels" (1937), über "Die Babenberger in Österreich" (1947) sowie zur Siedlungs- und Kirchengeschichte Niederösterreichs. Weitere Forschungen bezogen sich auf Wien; in den Publikationen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (dessen Vorstandsmitglied er 1946-1975 war) erschienen "Die Haimonen" (Jahrbuch 15/16 [1959/1960]) und "Heiligenstadt-Sanctus locus. Legende und Geschichte um einen Wiener Vorort" (Wiener Geschichtsblätter 8 [1953]und 9 [1954]; Auseinandersetzung mit der Lokalisierung der Anwesenheit des heiligen Severin), weiters veröffentlichte er "Chalwenperg-Kalenberg-Leopoldsberg" (Unsere Heimat 30 [1959], 51 ff.) und "Die Gründungsgeschichte und Anfänge der Schottenabtei" (Vierteljahresschrift Wiener katholische Akademie 11 [1960], 19ff.); 1970 gab er Band l der "Historischen Stätten Österreichs" heraus, sein Standardwerk "Die Babenberger" erschien 1976 postum. Hofrat (1950), Großes Ehrenzeichen Land Niederösterreich (1963), Großes Ehrenzeichen Republik Österreich (1963), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1967).
Literatur
- Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966-1967
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 125. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1975, S. 583 ff.
- Helmuth Feigl: Die Bedeutung Karl Lechners für die niederösterreichische Landesgeschichtsforschung und die Methodik der historischen Wissenschaften. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 46 (1975), S. 213 ff.
- Wiener Geschichtsblätter 12 (1957), S. 44; 20 (1965), S. 392; 22 (1967), S. 252
- Erwin M. Auer: In memoriam Dr. Karl Lechner. In: Wiener Geschichtsblätter 30 (1975), S. 349
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Strasse. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. 16. Sonderausstellung des Heimatmuseums Alsergrund vom 19. Mai bis 23. Juni 1968 und vom 22. September bis 22. Dezember 1968. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 57
- Rathaus-Korrespondenz, 06.05.1957