Karl Schreiner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schreiner, Karl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Hofrat, Dr. jur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13512
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. Juli 1927
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 23. Jänner 1990
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Jurist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Ortsfriedhof Ulrichskirchen
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich
  • Ehrenzeichen Hl. Hippolyt 1. Klasse
  • Goldene Verdienstmedaille Österreichisches Rotes Kreuz


  • Leiter der Strafvollzugsanstalt Stein (01.01.1972)

Karl Schreiner, * 25. Juli 1927 Wien, † 23. Jänner 1990 Wien 9 (Allgemeines Krankenhaus; Ortsfriedhof Ulrichskirchen), Jurist, Gattin (1952) Hermine Binder.

Einer Arbeiterfamilie entstammend, musste er (nachdem sein Vater im Zweiten Weltkrieg gefallen war) aus materiellen Gründen zunächst auf ein Studium verzichten und trat 1947 in den Justizdienst ein. 1950 legte er die Fachprüfung für den leitenden Vollzugsdienst bei Justizvollzugsanstalten ab (ab 1951 Bundesanstalt für Erziehungsbedürftige Kaiserebersdorf, ab 1958 Leiter der Jugendabteilung und stellvertretender Leiter der Männerstrafanstalt Graz-Karlau), 1955 wurde er zum Dr. jur. promoviert und 1960 legte er die Fachprüfung für den höheren Dienst an Justizanstalten ab.

Am 1. Jänner 1972 wurde Schreiner zum Leiter der Strafvollzugsanstalt Stein ernannt (womit erstmals ein Jurist zum Leiter bestellt wurde). Er erarbeitete (trotz großer Widerstände) das Departementsystem (Sonderabteilungen für Erstvollzug und Strafvollzug in gelockerter Form für Kleinkriminalität, Sonderabteilungen mit erhöhter Sicherheit für Gefangene mit psychologischen Besonderheiten sowie für geistig abnorme Rechtsbrecher, Abteilungen für den Normal- sowie für den Entlassungsvollzug), das später über ministerielle Anordnung von allen Anstalten übernommen wurde und eine Revolution im Strafvollzug bedeutete. Schreiner ging davon aus, dass der überwiegende Teil der Rechtsbrecher wieder in die Gesellschaft eintritt und es deshalb das Ziel sein müsse, durch pädagogisch rational gesteuerte sachbezogene Behandlung und Einwirkung die Wiederintegration in die Gemeinschaft zu erwirken. Schreiner ging als Verfechter des humanen Strafvollzugs (wofür er auch Kritik erntete) in die Annalen der Justizgeschichte ein.

Publikationen in Fachzeitschriften. Hofrat (1976); Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich, Ehrenzeichen Hl. Hippolyt 1. Klasse, Goldene Verdienstmedaille Österreichisches Rotes Kreuz und weitere Auszeichnungen.

Literatur

  • Neue Kronenzeitung, 22.01.1989
  • Amtsblatt Magistrat Krems, Februar 1990, S. 5
  • Wiener Zeitung, 24.01.1990
  • Kleine Zeitung (Graz), 24.01.1990
  • Kurier, 24.01.1990
  • Die Neue (Krems), 26.01.1990
  • Niederösterreichischen Nachrichten (Magazin), 26.01.1990
  • Kurier, 25.01.1996
  • Unterlagen von Frau Hermine Schreiner