Karoline Tintner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Tintner, Karoline
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Goldschmidt, Caroline; Goldschmidt-Laski, Karolin
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  363156
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 16. Mai 1881
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 25. Juni 1943
SterbeortSterbeort KZ Theresienstadt
BerufBeruf Grafikerin, Zeichnerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 19., Dollinergasse 10 (Wohnadresse)
  • 9., Seegasse 16 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Karoline Tintner, * 16. Mai 1881 Wien, † 25. Juni 1943 KZ Theresienstadt, Grafikerin, Zeichnerin.

Biografie

Karoline Goldschmidt kam als die mittlere von drei Töchtern von Anna Goldschmidt, geborene Fried (* 1856 in Prag), und dem Realitätenbesitzer Adolph Abraham Goldschmidt zur Welt. Nach dem frühen Tod des Vaters im März 1890 ging die Mutter eine weitere Ehe mit dem aus Hamburg stammenden Emil Laski (* 1851) ein, der ab 1882 im Wiener Bankverein tätig war. Er brachte seine Tochter Gerda (04.06.1893 Wien –24.11.1928 Berlin), eine Physikerin und Vereinsfunktionärin, in die Ehe mit.

Am 15. Juli 1906 heiratete Karoline Goldschmidt in Wien den Arztsohn Leopold Tintner, der gemeinsam mit seinem Bruder Eduard Tintner und Josef Spörer ein Unternehmen besaß, das zur arzneilichen Verwendung bestimmte Stoffe und Präparate verkaufte. Die Firma betrieb eine Filiale in Wien, den Hauptsitz hatte sie allerdings in Nürnberg und dort wurden auch die drei Kinder von Karoline und Leopold Tintner, Sohn Gerhard sowie die Zwillingstöchter LiseIotte Berta Jakoba und Anne Marie Eugenie Johanna (* 27.06.1910) geboren. Die Töchter blieben Zeit ihres Lebens ledig und in der Nähe der Mutter. Liselotte Tintner war als Musterzeichnerin und Annemarie Tintner als Verkaufsbeamtin tätig.

Nach dem Tod Leopold Tintners 1911 trat seine Ehefrau als Gesellschafterin in die Firma "L. Tintner, Verkauf von zu ärztlicher Verwendung bestimmten Stoffen und Präparaten" ein. 1938 wohnte Karoline Tintner in der Dollinergasse 10, ihre letzte Adresse in Wien war in der Seegasse 16, im 9. Bezirk. Das Gebäude gehörte der Schwedischen Israelmission, die versuchte JüdInnen, insbesondere evangelischen Konvertiten jüdischer Herkunft, bei der Ausreise aus Österreich zu helfen. Karoline Tintner wurde am 1. Oktober 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, die beiden Töchter wenige Tage später, am 19. Oktober. Keine der drei Frauen sollte den Holocaust überleben. Karoline Tintner verstarb am 25. Juni 1943 62-jährig an den Folgen einer operierten Brustkrebserkrankung „mit Ablagerungen im ganzen Körper“ – laut Totenschein. Als Todesursache wurden Herzschwäche und Abmagerung angeführt.

Zum künstlerischen Werdegang und Werk von Karoline Tintner ist wenig belegt. Sie hatte wohl ab 1900/01 die Kunstschule für Frauen und Mädchen besucht und war dessen Absolventinnenverein 1903/04 beigetreten. Sie war Mitglied des "Radierclub Wiener Künstlerinnen", wo sie als "Karoline Tintner-Goldschmid-Laski" aufscheint. Anlässlich der 10. Jahresausgabe des Radierclubs der Wiener Künstlerinnen für das Jahr 1912 wird evident, dass Tintner sich an der Jahresgabe mit einer Arbeit zum "Griechengaßl" beteiligte. Ein weiterer Hinweis auf ihren Erfolg als Künstlerin liefert die Zeitungsnotiz, dass die Hofbuchhandlung R. Lechner (Wilhelm Müller) 1915 "sehr gut gelungene Originalradierungen des Fräuleins Karoline Tintner zur Ausstellung gebracht" hat. Einzelne Blätter aus ihrer Hand finden sich in Sammlungen und Museen, wie beispielsweise dem Wien Museum, und werden auch im Handel angeboten.

Quellen


Literatur