Konrad Eberle

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Eberle, Konrad
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., Primarius
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10666
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 21. Februar 1903
GeburtsortOrt der Geburt Langenegg, Vorarlberg
SterbedatumSterbedatum 1. August 1961
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Pädiater, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Österreichische Volkspartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Hall, Tirol
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (1949 bis 1961)
  • Präsident der Wiener Ärztekammer (1954 bis 1961)
  • Präsident der Österreichischen Ärztekammer (1957 bis 1961)

Konrad Eberle, * 21. Februar 1903 Langenegg, Vorarlberg, † 1. August 1961 Wien 9, Allgemeines Krankenhaus (Friedhof Hall, Tirol), Gattin (1935) Eise Mair, Pädiater, Standespolitiker.

Biographie

Nach Studium an der Universität Innsbruck (Dr. med. univ. 1930) absolvierte Eberle eine Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde, wurde Assistent an der Innsbrucker Universität-Kinderklinik, im Jänner 1935 Oberarzt im Karolinen-Kinderspital und im April 1935 Primararzt des Gottfried-von-Preyerschen Kinderspitals in Wien (10). Dieses erweiterte er durch einen Zubau von achtzig auf 200 Betten und gründete 1937 eine Kinderschwesternschule. Nach Kriegsdienst (ab 1941) kehrte er 1945 aus der Kriegsgefangenschaft in seine alte Stellung zurück.

Im selben Jahr trat er dem Österreichischen Wirtschaftsbund (ÖVP) bei, war Mitbegründer der "Vereinigung Österreichischer Ärzte" (Obmann ab 1952) und Mitglied des Gemeinderats (ÖVP; 1949-1961; 1949-1954 Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses V - Gesundheitswesen). Ab 1946 im Vorstand der Wiener Ärztekammer tätig (1954 Präsident, 1957 Präsident der Österreichischen Ärztekammer); Mitglied des Obersten Sanitätsrats der Republik Österreich, des Wiener Landessanitätsrats und des Verwaltungsrats der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen.

Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Konrad Eberle ab 1938 "Kommissarischer Leiter" und ab 1939 zum Direkter des Preyerschen Kinderkrankenhauses bestellt worden. Im Vorfeld bzw. im Zuge seiner Absetzung durch die "Kommissarische Leitung" des Krankenhauses versuchte Eberle wiederholt, 1940 einen Mitbewerber um die Leitung mittels antisemitisch motivierter Argumentation (dieser lebe in "Mischehe" mit einer Jüdin und habe mit ihr ein gemeinsames Kind) zu denunzieren. Nach der 1941 erfolgten Absetzung – laut Kommission wohl wegen seines Naheverhältnisses zum Katholizismus während des Ständestaates ordinierte er fortan als selbstständiger Arzt. Von 1943 bis 1945 leistete er seinen Kriegsdienst als Truppenarzt. Eberle erhielt nach Kriegsende 1945 wieder seine frühere Leitungsstelle im Krankenhaus.

Eberle war ferner ab 1933/34 Mitglied der NSDAP, musste seine Mitgliedschaft (eigenen Angaben zufolge) 1941 aber wegen seiner seit 1924 bestehenden Mitgliedschaft beim Innsbrucker Cartellverband "Leopoldina" zurückgeben. Des Weiteren engagierte er sich ab 1934 für die Gründung einer NSBO-Zelle im Landeskrankenhaus Innsbruck, war ab 1938 Mitglied in der NS-Volkswohlfahrt und ab 1940 im Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund.

Dr.-Eberle-Gasse

Quellen

Literatur

  • Wiener klinische Wochenschrift 73 (1961), S. 836 f.
  • Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer 16 (1961), S. 1024 f.
  • Der österreichische Arzt 11 (1961), Folge 9, Titelseite f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 40–43
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013