Krautschneider
Wenn im Herbst die geernteten Krautköpfe zur Einlagerung in die Häuser geführt wurden, begann die Arbeit der Krautschneider (auch: Krauthobler), die das Kraut in die bereitgestellten Standfässer einzuschneiden und mit den erforderlichen Zutaten zu versehen hatten, damit sich aus ihm das Sauerkraut bildete. Das Schneiden ging mit sechsmesserigen Hobeln vonstatten. Meist wurde diese Saisonarbeit von auswärtigen Arbeitern durchgeführt (insbesondere aus dem Montafon), wobei sich die Männer meist ein größeres Gebiet untereinander aufteilten, um sich nicht zu konkurrenzieren. Die Krautschneider waren mit einem weiten Mantel und einem breitrandigen Filzhut bekleidet und führten in einer Ledertasche oder einem Ränzel, das sie mit einem Schulterriemen trugen, ihre Werkzeuge mit sich.
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 411
- Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Von Buttenweibern, Zwiefel-Krowoten und anderen Wiener Originalen. Wien: W. Braumüller 1983, S. 62
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 71