Ledererhof 9
1, Ledererhof 9 (Konskriptionsnummer 337).
Dieses Haus war bereits Teil des alten Ledererhofes, der sich allmählich aus mehreren Häusern bildete und bereits zwischen 1341 und 1349 urkundlich genannt wird. Erst ab dem 15. Jahrhundert können die Besitzer den entsprechenden Häusern zugeordnet werden. Für dieses Gebäude gelingt dies zum ersten Mal im Jahr 1426. Einem Grundbucheintrag aus dem Jahr 1538 ist zu entnehmen, dass das Gebäude 29 Jahre vorher abgebrannt und neu erbaut worden war. Da in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Schulden auf dem Haus lagen, die nicht beglichen worden waren, kam es zu einem Rechtsstreit. Infolge dessen wurde das Gebäude vom Bürgermeister und Rat der Stadt geschätzt und dem Kläger übertragen.
Im Jahr 1911 wurde das Haus von der "Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe" erworben, die es 1932 an Privatpersonen verkaufte.
Das heutige frühbarocke Giebelhaus stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts. Es ist mit zwei Reliefmedaillions verziert, welche die Mutter Gottes und den heiligen Josef darstellen.
siehe auch Ledererhof.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 289 f. ("Geschichte des Ledererhofs"), 294 ff.