Lehmann (Cafe-Konditorei)
Lehmann, Cafe-Konditorei (1, Graben 12; Kaffeekonditorei). Louis Lehmann gründete 1878 in der damaligen Schönbrunner Straße (15, Mariahilfer Straße 137) eine Cafe-Konditorei (die bis 1984 bestand), verlegte den Hauptsitz allerdings bereits 1879 in die Stadt (1, Singerstraße 3), wo er sich anfangs seinen Ruf als Konditor mit kandierten Früchten und Kompotten erwarb (die von Louis Lehmann 1878 begründete Obstkonservenerzeugung [Hadikgasse 18] existierte bis 1972). Das Geschäft wurde von seinem Sohn Louis Ignaz Lehmann weitergeführt; er erhielt als Lieferant des kaiserlich-und-königlichen Hofs den Titel Hofzuckerbäcker. In der 1. Republik gehörte die Konditorei Lehmann (neben Demel, Gerstner und Sluka) zu den vornehmsten (und unter Hugo Breitner höchstbesteuerten) von Wien. Als 1945 das Haus in der Singerstraße samt der darin befindlichen Konditorei ausbrannte, konnte diese dank der Initiative der Gattin Louise und der Tochter Lotte Förtsch bereits 1946 am Graben wiedereröffnet werden; neben Süßigkeiten wurden auch kalte Büffets ins Firmenprogramm aufgenommen (so wurde beispielsweise das Büffet anläßlich der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags [1955] im Belvedere geliefert); seither erhält die Firma immer wieder Aufträge für Staatsbankette und Nobelbälle (darunter den Opernball). 1984 wurden die Lokalitäten renoviert (stilgerechte Einrichtung, passend zur vorhandenen geschnitzten Holzdecke). Nach der Schaffung der Fußgeherzone am Graben kam es zur Einrichtung eines Schanigartens.
Quellen
Literatur
- Unterlage der Firma Lehmann