Drahtseilbahn (19, Leopoldsberg). Die von der Donauwarte zur Elisabethwiese zwischen Leopoldsberg und Kahlenberg führende Drahtseilbahn (Standseilbahn) wurde 1872 konzessioniert und im Weltausstellungsjahr am 27. Juli 1873 eröffnet. Sie befand sich im Besitz der Österreichischen Bergbahngesellschaft AG, die auch das Hotel Kahlenberg betrieb, daher hieß die Anlage zeitgenössisch auch "Seilbahn auf den Kahlenberg". Sie hatte eine Länge von 733 Metern und überwand bei einer mittleren Steigung von 34 Prozent eine Höhe von 235 Metern. Die Fahrzeit betrug fünf Minuten, die Geschwindigkeit 145 Meter pro Minute (8,7 km/h). Bei der Talstation befanden sich eine Haltestelle der Franz-Josefs-Bahn und eine Anlegestelle der DDSG. Als 1874 die Zahnradbahn auf den Kahlenberg eröffnet wurde, ging die Frequenz der Drahtseilbahn merkbar zurück. 1875 wurde die Drahtseilbahn vom Konkurrenten Kahlenbergbahn-Gesellschaft aufgekauft und bald darauf stillgelegt. Aus dem Material der Bergstation wurde die Stephaniewarte auf dem Kahlenberg erbaut. Die Talstation fiel erst 1973 dem Straßenausbau zum Opfer; das Gebäude war unter dem Namen „Weingut Donauwarte" bekannt.
Quellen
Literatur
- Hans Peter Pawlik: Unvergessene Kahlenbergbahn, Wien 2001.
- Martin Fuchs: Was dampft da auf den Kahlenberg? Die Geschichte der Wiener Bergbahnen, Wien 2002.