Mária Telkes

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Telkes, Mária
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369780
GNDGemeindsame Normdatei 129703581X
Wikidata Q7415
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Dezember 1900
GeburtsortOrt der Geburt Budapest 4008684-7
SterbedatumSterbedatum 2. Dezember 1995
SterbeortSterbeort Budapest 4008684-7
BerufBeruf Biophysikerin, Erfinderin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Recherche
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Verdienstpreis des U. S. Office of Scientific Research and Development (Übernahme: 1945)
  • Achievement Award der Society of Women Engineers (Übernahme: 1952)
  • Auszeichnung für das Lebenswerk des National Academy of Sciences Building Research Advisory Board (Übernahme: 1977)
  • Charles Greeley Abbot Award der American Solar Energy Society (Übernahme: 1977)

Mária Telkes, * 12. Dezember 1900 Budapest, † 2. Dezember 1995 Budapest, Biophysikerin, Erfinderin.

Biografie

Mária Telkes wurde in Budapest geboren und wuchs als ältestes von acht Kindern auf. Sie studierte ab 1920 Chemie und Physik an der dortigen Universität und schloss ihr Doktoratsstudium 1924 ab. Aufgrund ihres Talents erhielt sie direkt im Anschluss eine Stelle als Dozentin. Im darauffolgenden Jahr ging Telkes in die Vereinigten Staaten, um eine Stelle als Biophysikerin bei der Cleveland Clinic Foundation anzunehmen. Sie zählte dort zu einer der ersten Frauen, die als Wissenschaftlerin beschäftigt waren.

1937 nahm Telkes die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an und wechselte in das wissenschaftliche Ingenieursteam zu Westinghouse Electric. Hier entwickelte sie Möglichkeiten, Hitze in elektrische Energie zu verwandeln. 1939 begann Telkes ihre Arbeit in der Solarenergieforschung, mit der sie berühmt wurde. Als Mitglied des Solar Energy Conversion Project am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) forschte sie zu thermoelektrischen Geräten, die mittels Sonnenlicht betrieben werden konnten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie in das U. S. Office of Scientific Research and Development berufen, wo sie eine bahnbrechende Entdeckung machte: Sie entwarf für das Militär eine solarbetriebene Entsalzungsanlage, die Meerwasser trinkbar macht. Schnell war es Teil der medizinischen Notfallausrüstung und rettete Leben. Telkes wurde dafür mit einem Verdienstpreis ausgezeichnet. In stark vergrößerten Ausmaß ist das gleiche System zur Trinkwassergewinnung bis heute auf den Jungferninseln im Einsatz. Nach Kriegsende nahm Telkes 1945 eine Stelle als Associate Research Professor in Metallurgie am MIT an.

Finanziert von der Bildhauerin Amelia Peabody, entworfen von der Architektin Eleanor Raymond und mit einem von Mária Telkes entwickelten Heizsystem, bauten die Pionierinnen 1948 das sogenannte "Dover Sun House", das erste, ausschließlich mit Solarenergie geheizte Haus in Dover, Massachusetts. Dieses Experiment brachte Telkes große Bekanntheit und die Bezeichnung "Sun Queen" ein. 1980 war sie Teil des Entwickler*innenteams am U.S. Department of Energy, das das weltweit erste, komplett solarbetriebene Haus entwickelte, das in Carlisle, Massachusetts, gebaut wurde.

In den 1950er-Jahren wechselte Telkes ans New Yorker University College of Engineering, arbeitete dann in der Industrie für die Curtiss-Wright Company, Cryo-Therm und Melpar. 1969 kehrte sie an die Universität zurück und forschte am Institute of Energy Conversion an der Universität Delaware. Bis zu ihrer Pensionierung 1978 blieb Telkes ihrem Forschungsfeld der Solarenergie treu. Danach übernahm sie bis in die 1990er-Jahre Beratungsaufträge. Sie publizierte über 100 wissenschaftliche Beiträge und auf ihren Namen laufen insgesamt 20 Patente, etwa die Solarheizung oder der Solarofen. Für ihre Verdienste wurde Telkes vielfach ausgezeichnet. So erhielt sie etwa 1952 als erste Preisträgerin den Achievement Award der Society of Women Engineers, 1977 von der National Academy of Sciences Building Research Advisory Board die Auszeichnung für das Lebenswerk und im selben Jahr den Charles Greeley Abbot Award von der American Solar Energy Society. Telkes starb 1955 bei einem Besuch in ihrer Geburtsstadt Budapest. 2012 wurde sie in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.

Literatur