Malik-Verlag
48° 12' 34.02" N, 16° 22' 15.95" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der 1916 von Wieland Herzfelde gegründete, in Berlin situierte Malik-Verlag errichtete 1924 eine Niederlassung in Wien. Die Niederlassung mit dem Zweck des Verkaufs von Büchern und Druckschriften sowie von Kunstreproduktionen sowie des Verlagsbetriebes wurde im Mai 1924 in das Handelsregister eingetragen. Wie anderen deutschen Verlagen auch kam dem Malik-Verlag Druck und Papier in Wien erheblich billiger. Die Wiener Zweigstelle ermöglichte darüber hinaus einen Schutz gegen Beschlagnahme und Prozesse in Berlin.
In der Wiener Zweigstelle erschienen rund acht Titel, darunter Johannes R. Bechers "Am Grabe Lenins", Georg Lukacz' "Studie über Lenin" und Richard Müllers zweibändiges Werk "Vom Kaiserreich zur Republik", was im Verhältnis zur Gesamtproduktion eher gering war. Bereits im Mai 1926 war die Wiener Zweigstelle für ständig nach Deutschland übersiedelt. Der Verlag wurde mit Jahresbeginn 1929 amtswegig aufgelöst und Angang 1930 aus dem Handelsregister gelöscht.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv: Handelsgericht Wien, Registerakt C 20, 86
- Wienbibliothek Digital: Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1926
Literatur
- Germaine Stucki-Volz: Der Malik-Verlag und der Buchmarkt der Weimarer Republik. Bern [u. a.]: Lang 1993
- Hans-Ulrich Faure: Im Knotenpunkt des Weltverkehrs. Herzfelde, Heartfield, Grosz und der Malik-Verlag 1916 - 1947. Berlin [u. a.]: Aufbau-Verlag 1992
- Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918–1938. Band 2: Belletristische Verlage der Ersten Republik. Wien/Graz/Köln: Böhlau 1985