Maria Cebotari

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Cebotari, Maria
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Cebotaru, Maria
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kammersängerin
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16928
GNDGemeindsame Normdatei 116479582
Wikidata Q263629
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Februar 1910
GeburtsortOrt der Geburt Kischinew, Moldawien
SterbedatumSterbedatum 9. Juni 1949
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Opernsängerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Döblinger Friedhof
Grabstelle
  • 18., Weimarer Straße 65 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Maria Cebotari (eigentlich Cebotaru), * 10. Februar 1910 Kischinew (heute Chișinău), Moldawien, † 9. Juni 1949 Wien 18, Weimarer Straße 65 (Döblinger Friedhof), Opernsängerin, erster Gatte Alexander Graf Wiruboff, Theaterleiter, zweiter Gatte (19. August 1938) Gustav Diessl, Filmschauspieler.

Cebotari wurde als Tochter eines Lehrers geboren, besuchte das Konservatorium und ging 1928 mit dem Ensemble des Moskauer Künstlertheaters nach Paris. Nach Fortsetzung ihres Gesangsstudiums und Erlernen der deutschen Sprache in Berlin debütierte sie am 15. April 1931 in Dresden mit großem Erfolg als "Mimi".

Im selben Jahr verpflichtete sie Bruno Walter für die Salzburger Festspiele, denen sie seither als ständiges Mitglied angehörte. 1931-1935 war sie Ensemble-Mitglied der Staatsoper Dresden. In den 1930er Jahren entschied Cebotari sich für eine Karriere in Deutschland. 1934 wurde ihr von der Dresdner Oper der Titel "Kammersängerin" verliehen, 1935-1945 war sie Mitglied der Staatsoper Berlin, wo sie unter der Schirmherrschaft Hermann Görings Erfolge feierte und erste Filmrollen in Joseph Goebbels Filmimperium übernahm. Cebotari trat zwar nicht aktiv der NSDAP bei, sie diente dem NS-Regime aber dennoch entscheidend: "Durch ihre künstlerische Tätigkeit stabilisiert sie einerseits die NS-Herrschaft und verschafft ihm andererseits Ansehen im In- und Ausland."[1] Im Frühjahr 1945 kehrt Maria Cebotari mit ihrem Mann nach Österreich zurück. Ihre Rolle im NS-Kulturbetrieb ist zwar bekannt, da sie jedoch kein Parteimitglied war und auch nicht als überzeugte Nationalsozialistin galt, erlaubte ihr die US-amerikanische Besatzungsbehörde bereits im Sommer 1945 wieder bei den Salzburger Festspielen aufzutreten. Vom 1. Jänner 1947 bis zu ihrem Tod war sie als Sängerin Mitglied der Wiener Staatsoper.

Ihre bedeutendsten Rollen waren unter anderen Manon, Carmen, Salome, Turandot, Butterfly, Konstanze; sie sang auch Oratorien, gab Gastspiele in aller Welt und wirkte in Filmen mit. Am 27. März 1949 trat sie zum letzten Mal auf.

Cebotariweg, Siedlung Cebotariweg

Einzelnachweise

  1. Horst Schreiber [Hg.]: Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern. Band 5: Nationalsozialismus in Salzburg, S. 90.

Quellen

Literatur

  • Döblinger Museumsblätter 14/15 (1968), S. 15
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 206
  • Anton Mingotti: Maria Cebotari. Das Leben einer Sängerin. Salzburg: Hellbrunn-Verlag 1950.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Reg.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951.
  • Horst Schreiber [Hg.]: Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern. Band 5: Nationalsozialismus in Salzburg. Opfer, Täter, Gegner. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien-Verlag 2016, S. 89-91.

Weblinks