Marie Wilt
Marie Wilt, * 30. Jänner 1834, † 24. September 1891 Wien, Sängerin, Kammersängerin.
Biografie
Die früh verwaiste Marie Liebenthaler wurde vom Maler Josef Tremier und seiner Frau adoptiert. Sie begann schon früh Klavier zu spielen und in Chören zu singen. Mit 19 Jahren heiratete sie den Ingenieur Franz Wilt und begann gegen dessen Willen eine Gesangsausbildung. Im Dezember 1865 debütierte sie in Graz. Ihr weiterer künstlerischer Weg führte sie über Berlin und London 1867 an die Hofoper, der sie bis 1877 als Mitglied angehörte. Ihre außergewöhnliche dramatische Begabung zeigte sich besonders bei Richard-Wagner-Rollen. Wilt zog sich 1886 von der Bühne zurück. Nachdem ein Comebackversuch der an Depressionen leidenden Künstlerin gescheitert war, stürzte sie sich vom vierten Stock des Zwettlerhofes in den Tod.
Literatur
- Monika Kornberger: Marie Wilt. Von der Hausfrau zur Ausnahmesängerin. In: Der Standard, 30.09.2021 [Stand: 19.10.2021]
- Ilse Korotin [Hrsg.]: BiografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3, P - Z. Wien [u. a.]: Böhlau 2016
- Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 51
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 97
- Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 61
- Constantin von Wurzbach: Wilt, Marie. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 56. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1888, S. 204–208