Marius Kaiser

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kaiser, Marius
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  23720
GNDGemeindsame Normdatei 1055367462
Wikidata Q1899438
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. September 1877
GeburtsortOrt der Geburt Friesach, Kärnten
SterbedatumSterbedatum 3. Jänner 1969
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Hygieniker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marius Kaiser, * 9. September 1877 Friesach, Kärnten, † 3. Jänner 1969 Wien, Hygieniker, Gattin Dr. Gertrude Müller. Nach Studium an der Universität Graz (Dr. med. univ. 1903) war Kaiser bis 1908 Assistent am dortigen Hygiene-Institut (unter Wilhelm Prausnitz). 1908-1914 war er als Hafenarzt in Triest tätig; als Leiter des seesanitären Außendiensts war er unter anderem mit der Durchführung der Choleraschutzmaßnahmen während der Epidemie 1911 betraut und übernahm 1912 die Leitung der Quarantäneanstalt in St. Bartholomä bei Triest sowie die Reorganisation des gesamten Seesanitätsdiensts der ehemaligen österreichischen Küste. Damals begann Kaisers großes Interesse an der Epidemiologie von Fleckfieber, Cholera und Pocken. Während dieser Zeit setzte er seine wissenschaftliche Tätigkeit fort, sodass er sich 1918 kurz vor Kriegsende an der Universität Graz für das Fach Hygiene habilitieren konnte.

Danach trat er wieder ins Hygiene-Institut ein, wurde aber schon 1921 als Seuchenreferent ins Bundesministerium für soziale Verwaltung nach Wien berufen und gleichzeitig mit der Stellvertretung des Vorstands der Bundesstaatlichen Impfstoffgewinnungsanstalt betraut (1925 Ministerialrat, 1926 definitiver Leiter der Anstalt). Bereits in den 30er Jahren war Kaiser die Herstellung des ersten lyophilisierten Trockenimpfstoffs zur subcutanen Pockenschutzimpfung gelungen. 1945 war Kaiser wieder Leiter dieses Instituts, ebenso der Schutzimpfungsanstalt gegen Tollwut, des Serotherapeutischen Instituts und des Serumprüfungsinstituts. 1946 wurde er Nachfolger von Max Eugling als Leiter des Hygiene-Instituts und Ordinarius für Hygiene an der Universität Wien (Emeritierung 1948; danach noch supplierende Leitung bis zur Übernahme durch Richard Bieling 1951). 1946 war Kaiser Vertreter Österreichs bei der Gründung der Weltgesundheitsorganisation in New York. Sein wissenschaftliches Werk umfasst über 160 Publikationen. Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, Ehrenmitglied der Österreichischen und der Deutschen Gesellschaft für Mikrobiologie und Hygiene.


Literatur

  • Archiv Hygiene Bakteriologie 151 (1967), S. 565ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 117 (1967), S. 796
  • Wiener klinische Wochenschrift 81 (1969), S. 317f.