Markus Anton Wittola
Wittola Markus Anton, * 25. April 1736 Kosel, Oberschlesien, † 24. März 1797 Stadt 781 ("beim schwarzen Bär am Lugeck"; 1, Lugeck 1, Rotenturmstraße 8), bedeutendster Österreichischer Spätjansenist.
Kam nach Besuch einer Jesuitenschule 1755 zum Theologiestudium nach Wien und wurde von Erzbischof Migazzi dem Spätjansenismus (vom niederländischen Theologen Cornelius Jansen [1585-1638] begründete theologische Richtung, die an Augustinus anknüpfte und eine eigene Gnadenlehre entwickelte) zugeführt, dem er (ab 1764 als Pfarrer von Schörfling am Attersee) auch treu blieb (Anschluss an den Passauer Jansenistenkreis), als Migazzi sich dem Ultramontanismus (theologische Richtung, die verstärkt den Primat des Papstes im Gegensatz zu nationalkirchliche Tendenzen vertrat) zuwandte.
Maria Theresia verhalf ihm 1774 zur Pfarre Probstdorf bei Wien, doch konnte er die ersehnte Bischofswürde nicht erlangen.
Nach dem Vorbild des internationalen Jansenistenorgans "Nouvelles Ecclésiastiques" begründete Wittola 1784 die "Wienerische Kirchenzeitung" (erschien bis 1789); 1790-1792 gab er "Neueste Beiträge zur Religionslehre und Kirchengeschichte" heraus (beide waren im Ausland repräsentativ für den Österreichischen Jansenismus).
Literatur
- Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 48