Mathias Bonus
Mathias Bonus (Mathes apoteker, Mathias der Guete), * ? (genannt ab etwa 1350), † um 1404 Wien, Apotheker. Wird ab Mitte 14. Jahrhundert grundbücherlich mit Besitz in und vor der Stadt mehrfach erwähnt.
Es gibt ausreichend Gründe dafür, Mathias Bonus als den ältesten Eigentümer der später unter dem Schild „Zum goldenen Greif“ bekannten Apotheke zu bezeichnen.
1383 kauft er vom Hubmeister Hanns von Tierna ein Apothekenhaus „unter den Goltsmiden", 1387 das gegenüberliegende Haus Konskriptionsnummer 625 („mitsampt der apoteken darunder"; 1, Stock-im-Eisen-Platz 4, Teil; ab 1407 Besitz des Apothekers Lukas von Venedig); er wird als Apotheker Herzog Albrechts bezeichnet.
Seinen Beinamen verdankte er seinem großen Wohltätigkeitssinn. Schon 1399 hatte er eine ansehnliche Summe (20 Pfund Wiener Pfennig) „umb stain zu paw“von St. Stephan gewidmet, und am 12 April des gleichen Jahres stiftete er mit jährlichen 120 Gulden für sechs arm „erber junchfrawen, erber lewt chind von der stat zu Wienn, nach des rates rat“, sodass jeder 20 Gulden zufallen. Er ergänzte diese Stiftung 1404 testamentarisch auf 144 Golddukaten als Heiratsgut für arme Wiener Jngfrauen. Noch 1434 wurden aus ihr neun Bräute mit je 20 und eine mit 10 Gulden beteilt.
Literatur
- Ignaz Schwarz: Geschichte des Wiener Apothekerwesens im Mittelalter. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917, S. 38 ff.
- Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 1, 1. Teil (Wien 1951), S. 36