Max Grunwald
Max Grunwald, *10.Oktober 1871 Zabrze, Oberschlesien, †24.Januar 1953 Jerusalem, Rabbiner, Ethnologe.
Biographie
Das Studium in Breslau schloss er mit einer Dissertation über Baruch Spinoza ab. Gleichzeitig ließ er sich als Rabbiner ausbilden. 1895 übernahm er die Rabbiner-Stelle an der Neuen Dammthor-Synagoge in Hamburg, 1903 übersiedelte er nach Wien, um vorerst in der Synagoge Turnergasse zu arbeiten. Ab 1913 war er Rabbiner am Leopoldstädter Tempel. Er heiratete Margarete Bloch, die Tochter des Floridsdorfer Rabbiners und Reichsratsabgeordneten Joseph Samul Bloch. 1930 legte er sein Amt zurück, um sich ausschließlich seiner Forschungstätigkeit zu widmen. Nach kurzer Haft in Folge der nationalsozialistischen Okkupation Österreichs konnte Grunwald nach Jerusalem emigrieren. Max Grunwald gilt als Begründer der jüdischen Volkskunde. Sie sollte dem Judentum in Zeiten der Krise Identität stiften. Bereits in Hamburg schuf er ein Publikationsorgan, die "Mitteilungen der Gesellschaft für jüdische Volkskunde" wurden in Wien weitergeführt. Er schrieb zahlreiche historische Studien zur Geschichte des Judentums in Wien.
Weblinks
Literatur
Barbara Staudinger: Salon Austria. Die großen Köpfe österreichisch-jüdischer Kultur. Wien: Metroverlag 2014, S.157-160.