Meïr Friedmann
Meïr Friedmann (Meyer; genannt Isch Shalom), * 1. Mai 1831 Kraszna bei Kaschau (Krásna, Košice, Slowakei), † 23. November 1908 Wien 2, Czerningasse 21 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, erstes Tor, Gruppe 31/ 17/16), Theologe. Kam 1858 nach Wien und wirkte hier als Privatlehrer in den besten jüdischen Häusern; 1864 begann er mit einer Lektorentätigkeit am neuem Beth ha-Midrasch (gestiftet von Jonas Königswarter). Wirkte ab 1892 als Lektor für jüdische Literatur an der Israelitisch-theologischen Lehranstalt in Wien.
Als gründlicher Kommentator des jüdischen Schrifttums bearbeitete er alte jüdische Midraschim (Auslegung des Alten Testaments). 1881-1886 war Friedmann Mitherausgeber der Monatsschrift Beth Talmud. Ein Teil seines Nachlasses kam Anfang der 1990er Jahre ins Jüdische Museum der Stadt Wien.
Literatur
- Jüdisches Lexikon. Berlin: Jüdischer Verlag 1927-1930
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 90