Neues Wiener Journal

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Zeitung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 22. Oktober 1893
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 31. Jänner 1939
Benannt nach
Prominente Personen Franz Karl Ginzkey, Joseph Gregor, Rudolf Lothar, Josef Marx, Hans von Tabarelli, Jakob Lippowitz
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17733
GNDGemeindsame Normdatei
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Neues Wiener Journal, modernes Konversationsblatt, in dem Politik und Wirtschaft nur wenig behandelt wurden, wogegen dem Gesellschaftsleben und den Interessen der Frauen (Salon, Mode), der Unterhaltung (Feuilleton, Roman, Kriminalberichterstattung) und der Kunst breiter Raum gegeben wurde. Das Neue Wiener Journal erschien ab 22. Oktober 1893 als „Unparteiisches Tagblatt" (Untertitel). Die politische Tendenz war uneinheitlich (am ehesten als farblos-liberal zu bezeichnen), betont antimarxistisch und zuweilen monarchistisch, durchwegs hingegen verständnisvoll in zionistischen Fragen; vor dem ersten Weltkrieg galt das Neue Wiener Journal als serbenfreundlich und wurde deshalb von anderen Zeitungen scharf attackiert (am 3. November 1915 wurde es sogar für eine Woche eingestellt). Während des Kriegs wandte sich das Blatt gegen jeden Versuch eines Verständigungsfriedens. Von 2. August 1921 bis 7. Jänner 1922 erschien eine „Mittagsausgabe des Neuen Wiener. Journals" als Abendblatt. In der ersten Republik wurde stärkeres Gewicht auf die politische Berichterstattung gelegt. In den 30er Jahren kam es zu einer Ausweitung der Lokal- und Sportberichterstattung. Die Sonntagsrubrik „Kleines Tagebuch" verfasste Franz Karl Ginzkey, die Theaterkritiken schrieben unter anderem Joseph Gregor und Rudolf Lothar, die Musikkritiken verfasste Josef Marx; zu den Mitarbeitern gehörte auch Hans Tabarelli. Die Auflösung des Parlaments (1933) und die Notverordnungen der Regierung Dollfuß wurden begrüßt. Im selben Jahr kam die Zeitung nach dem Tod ihres Gründers Lippowitz aufgrund dessen Testaments zu 40% in den Besitz der Regierung. Nach dem deutschen Einmarsch (1938) ging die Bedeutung des Blatts rasch zurück. Am 31. Jänner 1939 stellte es sein Erscheinen ein und wurde am 1. Februar 1939, ebenso wie die Neue Freie Presse, dem Neuen Wiener Tagblatt einverleibt.


Literatur

  • Gabriele Melischek / Josef Seethaler [Hg.]: Die Wiener Tageszeitungen. Eine Dokumentation. Band 3: 1918-1938. Frankfurt/Main [u.a.]: Lang 1992, S. 148 ff.
  • Kurt Paupié: Kurt Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 155 ff.